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Aktualisiert am 25.03.2022 - 17:11 Uhrin FondsLesedauer: 7 Minuten

Tops und Flops Das sind die besten und schwächsten Fonds und ETFs im Januar

Ölförderpumpen
Ölförderpumpen: Die gestiegene Inflation verlieh den Aktien der Ölgesellschaften im Januar einen weiteren Schub. Rohstofffonds gehörten zu den größten Gewinnern im Januar 2022 | Foto: Imago Images / YAY Images

Ob bei Bekleidung, Technik oder Entertainment - ein Trend jagt den anderen. Auch die Börse ist geprägt von ständigem Auf und Ab, Hypes, Wellen, Blasen oder Fehlbewertungen. Viele Anleger:innen setzen auf die Renditestars der Vergangenheit und kaufen Fonds oder ETFs, die in den Ranglisten der vergangenen drei bis fünf Jahre ganz oben stehen. Die Hoffnung: Dass es immer so weiter geht. Wenn die Kurse steigen, dominieren die Gier und die Angst, etwas zu verpassen – wie während der jüngsten Rally bei Kryptowährungen und Meme-Aktien zu beobachten war.

Auf die Idee, ein zuvor schlecht gelaufenes Produkt zu kaufen, kommen dagegen die Wenigsten. Dabei erweisen sich nicht selten die schwächsten Fonds der Vergangenheit als künftige Goldgrube. Außerdem hilft natürlich ein Blick auf das aktuelle Marktgeschehen: Welche Fondsmanager:innen liegen mit ihren Entscheidungen gerade richtig? Welche Regionen und Branchen sind im Aufwind? Wir geben euch mit unserem Fondsbarometer ein monatliches Update und zeigen die Fonds mit dem besten und schwächsten Momentum.

Tech-Fonds und ETFs- lange Zeit im Fokus

Vor rund einem Jahr feierte die Investmentwelt ihre digitalen Stars. Techfonds und -Aktien waren die Verkaufsschlager der Online-Broker. Der Grund: Die schlichtweg atemberaubende Wertentwicklung! Viele denken sich: Da muss ich doch dabei sein! Anleger:innen konnten bei jeder Korrektur blind zugreifen und freuten sich bereits kurze Zeit später über dicke Kursgewinne.

Doch wer vor Monatsfrist dem gewohnten Motto „Buy the Dip“ folgte und bei den schwer unter Druck geratenen Tech-Flaggschiffen zugriff, machte im Januar eine ganz neue Erfahrung: Der Abschwung der Highflyer hielt an: Die schwächsten Aktienfonds im Januar investieren allesamt in Wachstumswerte, aus denen gerade mächtig Dampf aus dem Kessel gelassen wird. Teilweise hatten sich absurde Bewertungen entwickelt. Einige Nicht-Marktführer, die sich bislang nur durch horrende Verluste auszeichnen, wurden mit dem Vielfachen ihres Umsatzes bewertet.

Hohe Bewertungen bei Technologieaktien

„Der Bewertungsaufschlag von Wachstumsaktien im Vergleich zu Value-Aktien ist nahe dem Allzeithoch und höher als in der New-Economy-Blase im Jahr 2000! Eine längerfristige Trendwende wäre mehr als überfällig“, mahnt Fondsmanager Peter E. Huber in seinem aktuellen Investorenbrief und schreibt weiter: „Es gibt immer wieder Wachstumswerte, die alle üblichen Bewertungsmaßstäbe sprengen, weil sie besonders gute Zukunftschancen bieten und die Fantasie der Anleger anregen. Nach unserer Erfahrung ist bei solchen Highflyern allerhöchste Vorsicht geboten. Wie etwa das Beispiel Nokia zeigt, kommt es bei solchen Titeln früher oder später fast immer zu einem Blutbad. Die Börsenfriedhöfe sind voll mit ehemaligen Wachstumswerten, die sich nie mehr von einem Kurssturz erholt haben.“

Aber nicht nur Aktien gehörten zu den Verlierern des Monats, auch die Zeit der Krypto-Euphorie scheint erstmal vorbei. Die wichtigste Kryptowährung Bitcoin verlor innerhalb weniger Tage massiv an Wert und notierte Ende Januar bei rund 36.500 US-Dollar. Seit Erreichen des bisherigen Rekordhochs im November vergangenen Jahres (68.744 Dollar) hat die Digitalwährung gut die Hälfte ihres Werts eingebüßt.

Die größten Fonds- und ETF-Verlierer im Januar: Wachstum, Growth und Krypto

  • VanEck Vectors (TM) Digital Assets Equity UCITS ETF USD A (ISIN: IE00BMDKNW35): -35,87 Prozent, Aktienfonds Technologie Welt.
  • Morgan Stanley INVF US Insight Fund (USD) (ISIN: LU1121084831): -33,21 Prozent, Aktienfonds All Cap USA.
  • Baillie Gifford Worldwide US Equity Growth Fund B EUR Acc (ISIN: IE00BF0D7Y67): -30,34 Prozent, Aktienfonds Large Cap USA.
  • Echiquier Artificial Intelligence B (EUR) (ISIN: LU1819480192): -25,62 Prozent, Aktienfonds Industrie Welt.

Gefragt sind inflationssichere Geschäftsmodelle

Was Marktteilnehmer:innen überhaupt nicht mögen, ist Ungewissheit. Derzeit plagen sie gleich mehrere große Sorgen: Da ist zum einen die Omikron-Welle und mögliche konjunkturelle Belastungen infolge der Pandemie. Zum anderen trübt der massive Anstieg der Inflation den Ausblick. Anders als früher können Börsianer:innen nicht mehr auf die schnelle Hilfe der Zentralbanker bauen. Denn die Währungshüter werden versuchen, mit Zinserhöhungen die Teuerung im Zaum zu halten. Dazu kommen Herausforderungen auf geopolitischer Ebene, insbesondere der schwelende Ukraine-Konflikt.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

 „Die Wachstumseuphorie ist verflogen, der Fokus liegt auf dem Inflationsblues,“ geben Pascal Blanque und Vincent Mortier vom französischen Vermögensverwalter Amundi in ihrem Marktausblick zu denken. Und haben gleich eine Empfehlung parat: Unternehmen mit inflationssicheren Geschäftsmodellen. Sollten die Inflation hoch bleiben und die Notenbanken geldpolitisch stärker bremsen als geplant, könnten hoch bewertete Wachstumstitel weiter unter Druck geraten.

Der Trend zu günstig bewerteten Traditionsfirmen und Rohstoffen zeigt sich auch deutlich in unserer Datenbank. Auf den vorderen Rängen tummeln sich im Januar Portfolios für Energieaktien, Value-Titel und rohstoffreiche Regionen wie Brasilien oder Nahost.

Die größten Fonds- und ETF-Gewinner im Januar: Rohstoffe, Brasilien und Nahost (MENA)

  • iShares S&P 500 Energy Sector UCITS ETF (ISIN: IE00B42NKQ00): +21,03 Prozent, Aktienfonds Rohstoffe Energie Welt.
  • BlackRock World Energy D2 (ISIN: LU0252963896): +18,73 Prozent, Aktienfonds Rohstoffe Energie Welt.
  • Xtrackers MSCI Brazil UCITS ETF (ISIN: LU0292109344): +13,53 Prozent, Aktienfonds All Cap Brasilien.
  • JPM Emerging Middle East Equity A (USD) (ISIN: LU0083573666): +8,37 Prozent, Aktienfonds All Cap MENA.

Ihr wollt über die Entwicklung der schwächsten und besten Januar-Fonds und -ETFs auf dem Laufenden bleiben? Wir haben sie für euch jeweils in ein Musterdepot gepackt: Hier findet ihr einen Überblick über die Entwickung der „Flop-Fonds vom Januar 2022“ und „Top-Fonds vom Januar 2022“. Weitere Musterdepots findet ihr unter dem Reiter „Fonds-Analyse“ unter „Musterdepot finden“ – und unter „Profi-Depots“ Portfolios von den Expert:innen der Hamburger Vermögen.

Hinweis: Es handelt sich hierbei um keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung. Die Geldanlage am Kapitalmarkt ist mit Risiken verbunden. Aus Wertentwicklungen in der Vergangenheit lässt sich nicht auf künftige Wertentwicklungen schließen. Stand der Fonds-Daten: 1. Februar 2022.

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