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Anlegerverhalten Das sind die Fonds-Favoriten der Ebase-Kunden im Februar 2022

Grafik von Ebase
Grafik von Ebase: Die Depotbank misst Monat für Monat die Handelsaktivität der Kunden. | Foto: Ebase

Die B2B-Direktbank European Bank for Financial Services (Ebase) führt in Deutschland Kundendepots mit einem Volumen von rund 65 Milliarden Euro. In einer exklusiven Kooperation liefert Ebase DAS INVESTMENT Daten zu Handelsaktivitäten und Mittelzuflüssen – sowohl zu Fondskategorien als auch auf Einzelfondsebene. Hier erläutert Ebase-Chef Kai Friedrich die Ergebnisse.

„Unsere Kunden reagieren besonnen

Kai Friedrich, Ebase

DAS INVESTMENT: Herr Friedrich, welche Trends zeichnen sich in der Depot-Analyse für Februar 2022 ab?

Kai Friedrich: Der Februar war durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine geprägt. Leider sind in der sich zuspitzenden Krise die schlimmsten Befürchtungen eingetreten, mit schrecklichen Folgen für die Menschen vor Ort. In der Folge waren an den weltweiten Börsen auch deutliche Kursrückgänge zu beobachten. Ebase-Kunden haben dabei aber, was die Geldanlage angeht, in der Breite besonnen reagiert. Das Handelsvolumen lag zwar deutlich über dem Durchschnitt des letzten Jahres, blieb aber weit hinter anderen Krisensituationen mit signifikanten Markteinbrüchen innerhalb der letzten Jahre zurück. Zudem war auch die Bereitschaft für Kapitalanlagen in Fonds weiterhin ungebrochen. Der Fundflow-Faktor, welcher das Verhältnis zwischen Nettomittelzuflüssen und -abflüssen zeigt, wies mit 1,15 einen positiven Wert auf. Bezogen auf Asset-Klassen hat sich die Nachfrage allerdings geändert.

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Quelle: Ebase

Die Handelsaktivität basiert auf dem Handelsvolumen und lässt unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend zu. Ein Wert von über 100 steht für eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Kunden im Vergleich zum mittleren monatlichen Handelsvolumen des Vorjahres; ein Stand unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität an.

Lesebeispiel: Im Februar 2022 betrugen die Umsätze bei aktiv gemanagten Fonds 186 Prozent des Vorjahresdurchschnitts, lagen also um 86 Prozentpunkte über dem Schnitt des Vorjahres.

Wie haben sich Anleger im Februar positioniert?

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Friedrich: Im Schnitt haben die Ebase-Kunden ihre Portfolien im Februar defensiver ausgerichtet. Dabei waren insbesondere Rentenfonds gefragt. Der Fundflow-Faktor lag hier bei 1,71, die Käufe haben die Verkäufe also um mehr als 70 Prozent übertroffen. Dabei gab es jedoch deutliche regionale Unterschiede. Da viele Kunden wohl kurzfristig oder vielleicht auch auf längere Sicht in eine möglichst sichere Anlage umschichten wollten, waren Rentenfonds mit einem Anlageschwerpunkt in Deutschland sehr gefragt. Daneben standen Rentenfonds mit Fokus auf die USA hoch im Kurs. Rentenfonds mit einem breiter angelegten Portfolio innerhalb Europas wurden dagegen überwiegend verkauft.

Bei Mischfonds, die durch die Kombination von verschiedenen Asset-Klassen versuchen, die Risiken im Vergleich zur reinen Aktienfondsanlage zu reduzieren, zeigte sich dagegen ein geteiltes Bild. Insgesamt wurden diese etwas häufiger verkauft als gekauft. Der Fundflow-Faktor lag bei 0,87 die Verkäufe haben die Verkäufe also um mehr als 10 Prozent übertroffen. Dabei gab es jedoch deutliche regionale Unterschiede. Während global investierenden Mischfonds weiterhin gefragt waren, wurden solche mit einem Fokus auf Europa sowie Deutschland überwiegend verkauft.

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Quelle: Ebase

Der Fundflow-Faktor zeigt an, um welchen Faktor die Mittelzuflüsse die Mittelabflüsse übersteigen (bei Nettomittelzuflüssen) beziehungsweise
um welchen Faktor die Mittelabflüsse die Mittelzuflüsse übersteigen (bei Nettomittelabflüssen).

Lesebeispiel: Im Februar 2022 lagen die Mittelzuflüsse bei aktiven Fonds um 15 Prozentpunkte über den Mittelabflüssen.

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