Die Folgen von Starkregen und Hochwasser zeigen die Bedeutung einer umfassenden Absicherung gegen Naturgefahren auf. Die Nachfrage nach Elementarschaden-Versicherungen als Baustein der Wohngebäude- oder der Hausratversicherung ist 2021 in die Höhe geschnellt. Dass sich dieser Trend auch 2022 fortsetzt, darüber sind sich alle befragten Experten einig. Der Versichererverband GDV hat einen Vorschlag ausgearbeitet, nach dem es künftig Wohngebäudeversicherungen nur noch mit Elementarschaden-Baustein geben soll. Andere Vorschläge sind das sogenannte Opt-out-Modell, nach dem dieser Baustein in der Police enthalten ist, solange der Versicherte nicht aktiv widerspricht, sowie eine komplette Elementarschaden-Versicherungspflicht.

Einig sind sich die Versicherer hingegen, was die Riester-Rente betrifft: Eine Reform muss her. Die Altersvorsorge- und Vertriebsexperten kritisieren die 100-Prozent-Beitragsgarantie, die im derzeitigen Niedrigzinsumfeld kaum zu leisten sei, das komplexe Zulagenverfahren sowie den Ausschluss einiger steuerzahlender Personengruppen von der staatlichen Förderung.

Im Bereich Kranken dürften Zusatzversicherungen und betriebliche Krankenversicherungen (bKV) 2022 an Bedeutung gewinnen. Bei Gewerbeversicherung steht die Cyber-Versicherung im Mittelpunkt – hier steigen sowohl die Nachfrage als auch die Prämien besonders stark an.