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in ETFs & IndexfondsLesedauer: 3 Minuten

Das Thema Nachhaltigkeit ist in ETFs schwer umsetzbar

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Strenger geht es bei den meisten islamkonformen Indizes zu. Bei diesen Indizes werden in der Regel sowohl die Auswahlkriterien als auch die einzelnen Titel von Aufsichtsgremien überprüft, in denen anerkannte Islam-Gelehrte sitzen.

Somit unterliegen diese Fonds klaren und nachvollziehbaren Kriterien, die diese Produkte für islamische Investoren interessant machen. 

Bei vielen Indizes, die sich am katholischen Glauben orientieren, sieht es ähnlich aus. Diese orientieren sich an den Wertmaßstäben, die von den jeweiligen Bischofskonferenzen festgelegt werden.

Nicht nachhaltig empfundene Branchen ausschließen

Ohne einheitliche Definitionen sowie ökologische, soziale und ethische Auswahlkriterien werden nachhaltige ETFs kein Erfolg werden – weil sie schwer nachzuvollziehen sind.

Um erfolgreich zu werden, müssen die Anbieter Indizes konstruieren, die alle im Allgemeinen als nicht nachhaltig empfundenen Branchen ausschließen. Für Automobilproduzenten oder Kraftwerksbetreiber wäre dann sicherlich kein Platz mehr.

Anschließend könnten aus den verbleibenden Branchen die jeweils besten Unternehmen herausgefiltert werden. Dieser Ansatz wäre für die Investoren sicherlich transparenter.

Er würde die Investmentuniversen der Indizes jedoch stark einschränken, zumal viele aus ökologischer oder sozialer Sicht interessante Werte wegen ihrer geringen Marktkapitalisierungen nicht beliebig investierbar sind. Das macht diese Vorgehensweise für Index- und ETF-Anbieter uninteressant.

Auf der anderen Seite haben die Investoren unterschiedliche Vorstellungen davon, was nachhaltig ist und was nicht. Daher dürfte es auch mit einheitlichen Standards schwer werden, alle Interessen unter einen Hut zu bringen.

Individuelle, mit moralischen  Anlagethemen verknüpfte Anlagethemen wie Nachhaltigkeit lassen sich eben nur schwer über Indizes und Indexprodukte wie ETFs abbilden.

Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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