Alternative Investments Das Vertrauen in klassische Geldanlagen – gibt es das noch?

Lego – der zeitlose Baustein

Wer selbst kein Instrument spielen kann und seine Anlage nicht gerne aus der Hand gibt, aber dennoch gerne "spielend" Geld verdienen möchte, kann dies mitunter mit den berühmten Legobausteinen tun. Längst sind die Plastikbausteine des dänischen Unternehmens nicht mehr nur unter Kindern beliebt. Etliche Erwachsene begeistern sich heute dafür. Spätestens seit Lego Lizenzen für Star Wars oder neuerdings auch die jetzt schon als Kultserie bekannte Netflixproduktion "Stranger Things" erworben hat und im Stile der Vorlagen komplexe und ästhetisch raffinierte Modelle entwirft.

Mit solchen Sets lässt sich tatsächlich Geld verdienen. Und zwar mehr, als man vielleicht denken mag. 2015 betitelte die britische Zeitschrift "Telegraph" einen Artikel über Lego als Investment mit den Worten: "Lego a 'better investment than shares and gold'". Die Fakten stimmen zu: Fabrikneu belassene Lego-Sets stiegen in den letzten Jahren um durchschnittlich 12 Prozent im Wert. Damit kann natürlich kaum eine andere Geldanlage mithalten, von den Klassikern ganz zu schweigen.

Enorm beliebte und seltene Sets, die bald ausverkauft sind und nicht wiederaufgelegt werden können aber gut und gerne sogar Wertsteigerungen von 500 bis 2.000 Prozent aufweisen:

• Der "10179 Ultimate Collector’s Millennium Falcon" etwa war 2007 für knapp 450 Euro erhältlich. Heute muss man für ihn – originalverpackt und neu – mindestens 4.000 Euro investieren.
• Ein kleineres Set, die "LEGO Creator 10182 Café Corner" kostete, ebenfalls 2007, knapp 150 Euro und ist heute über 2.000 Euro wert.

Viele Sets bringen auch bespielt noch eine Menge Geld ein. Im Gegensatz zu Musikinstrumenten ist es hier aber trotzdem sinnvoller, die Packung ungeöffnet und gut geschützt aufzubewahren. Geöffnete Packungen verlieren sofort drastisch an Wert.

Wer sich also am Aufbau eines Modells erfreuen möchte, investiert am besten in zwei Packungen und stellt eine davon, in einem Umkarton gut verschlossen, für einige Jahre in den Keller. Soll sich daraus eine Anlage entwickeln, sind regelmäßige Käufe mit richtigem Riecher für beliebte Sets wohl unvermeidbar.

Geldanlage Whisky

Während Musikinstrumente und Lego bespielt werden können, lassen sich Wein und spezielle Spirituosen genießen. Die Flaschen sind mitunter ästhetisch gestaltet und der Inhalt Ergebnis eines langwierigen Herstellungsprozesses.

Ähnlich, wie viele es schon vom Wein kennen dürften, lässt sich auch mit Whisky Geld machen. Der Whisky zählt inzwischen sogar schon zu einer etablierten Reihe alternativer Investments, die alle Anleger, die sich von Anlegeklassikern fernhalten möchten, kennen sollten. Er fällt hier wiederum in die Kategorie der Nischen-Investitionen, in die etwa auch Kunstgegenstände und mitunter auch das Lego fallen dürfte.

Beim Whisky gilt natürlich grundsätzlich das Gleiche, wie beim Wein (oder auch bei Lego-Sets): Nur Ungeöffnetes und Unbeschädigtes bringt richtig viel Geld. Alt und selten muss der gute Tropfen selbstverständlich auch sein.

Wer in dieses Produkt investieren möchte, sollte selbst Freude an den seltenen Flaschen haben. So können diese, falls die Wertsteigerung nicht ausreicht, um sich von der Flasche trennen zu wollen, den guten Tropfen nach einigen Jahren im engsten Kreis einfach selbst verkosten.

Die Abkehr von unökologischen und ethisch fragwürdigen Anlagen

Neben dem Vertrauen im Sinne eines Glaubens an die Stabilität und Sicherheit klassischer Geldanlagen existiert noch eine weitere Form des Vertrauens im weiteren Sinne, die auf Seiten vieler Anleger immer mehr ins Wanken gerät: So vertrauen Anleger immer seltener den Praktiken klassischer Finanzinvestoren, bzw. wächst ihr Bewusstsein für ökologische und fragwürdige Methoden.

Die Folge: Sie wenden sich von ebenjenen Anlagen ab schauen sich nach Geldanlagen um, die sich mit einem guten Gewissen vereinbaren lassen. Diese sind im Aufstreben und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

Beispiele sind verschiedene Alternativbanken:

• die Ethikbank
• die Umweltbank
• Triodos
• GLS Bank

Das Geschäftsmodell letztgenannter beruht etwa darauf, das Geld der Mitglieder nur in Unternehmen anzulegen, die den sozial-ökologischen Positivkriterien entsprechen. Außerdem dürfen die Unternehmen keine Ausschlusskriterien verletzen, die von dem eigenen unabhängigen Anlageausschuss festgelegt wurden.

Die GLS Bank vergibt ihr Kapital zur Hälfte für Kredite vornehmlich aus den Bereichen der Bildung oder für ökologische Landwirtschaft und regenerative, nachhaltige Energien. Das Vertrauen in die GLS Bank ist für Mitglieder deshalb auch so hoch, weil die Bank nicht nur geführte Aktien von einer Nachhaltigkeits-Rating-Agentur prüfen lässt, sondern etwa auch alle Investitionen auf der Homepage transparent einsehbar macht.