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Alternative Investments Das Vertrauen in klassische Geldanlagen gibt es das noch?

Aktualisiert am in FondsLesedauer: 10 Minuten
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Crowdinvestment in „grüne“ Projekte

Auch Crowdinvesting-Plattformen wie "Bettervest" wecken das Vertrauen vieler Anleger mehr, als herkömmliches Crowdinvesting. Bettervest etwa ist die erste Crowdinvesting-Plattform für Energie- und Energieeffizienz-Projekte. Bürger können dort gemeinschaftlich individuelle Geldbeträge in Unternehmen, Kommunen, Vereine oder sonstige Institutionen anlegen, die nachweislich etwas Gutes für die Umwelt beitragen und somit mithelfen, den Klimawandel auszubremsen.

Anleger werden im Gegenzug schließlich finanziell an den erzielten Einsparungen durch diverse Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz beteiligt. Um die Stabilität und tatsächliche Effizienz zu garantieren, werden die finanzierten Maßnahmen nicht nur von zertifizierten Energieberatern konzipiert und kalkuliert, sondern von ebendiesen auch regelmäßig überprüft.

Bewegung auf dem Investment-Markt

Schließlich sind auch Bewegungen wie "Fossil Free" nicht zu ignorieren. Die weltweite Bewegung hat sich auf die Fahne geschrieben, dafür zu sorgen, dass die "Erschließung neuer Kohle-, Öl- und Gasvorkommen sowie laufende Projekte gestoppt werden, um eine unumkehrbare Klimakatastrophe zu verhindern."

Zur Erreichung dieses Ziels rufen die Aktivisten etwa Universitäten, aber auch Staatsbanken konkret dazu auf, ihre Anlagen aus den 200 börsennotierten Unternehmen zu ziehen, die derzeitig im Besitz des Löwenanteils der verzeichneten Kohle-, Öl- und Gasreserven sind. Etliche renommierte Universitäten sowie etwa auch der milliardenschwere norwegische Staatsfonds haben bereits reagiert: Sie möchten ihre Gelder in Zukunft an anderer Stelle anlegen.

Misstrauen gegenüber den "neuen Anlageberatern und -helfern"

Sogenannte Robo-Advisors, also Online-Anbieter, bei denen ein Computer nach festen Regeln zu einer bestimmten Geldanlage rät und das Geld der Anleger mitunter auch gleich automatisch anlegt, sind inzwischen auf dem Markt und im Einsatz. Auch die Deutsche Bank hat inzwischen zwei Anlage-Roboter in ihrem Angebot.

Einige Anleger nutzen bereits die Fähigkeiten der knapp dreißig Anbieter, die sich derzeitig am Markt finden und lassen ihr Kapital digital anlegen. Andere wiederum sind misstrauisch. Dieses Misstrauen durchzieht ganz Deutschland, während in den USA die größten Robo-Advisors bereits Milliardensummen verwalten.

Thomas Buckard, Vorstand der MPF Vermögensverwaltung, etwa bringt den "Homo Emotionicus" ins Spiel und weist auf eine große Schwachstelle der Robo-Advisor hin: Er erklärt, dass die Abfragen zu einem Robo-Depot, wo es darum geht, persönliche Rahmenbedingungen, Erwartungen, Risikotoleranzen und Ziele festzulegen, extrem wichtig sind. Doch genau dort hat er starke Zweifel, ob dies in einem automatisierten, menügeführten Depoteröffnungsprozess mit wenigen Klicks darstellbar ist.

Buckard stellt außerdem – auch hinsichtlich derer, die über ein großes Vermögen verfügen – die Frage in den Raum: "Will ich als wirklich Vermögender die Anlageentscheidungen für mein über Jahrzehnte – vielleicht über Generationen – mühsam erspartes Geld tatsächlich einer Maschine anvertrauen?" 

Mit seinem Misstrauen ist Buckard nicht alleine. Etliche andere Experten sind ebenso skeptisch, ganz zu schweigen von Kunden, die ihr Vermögen ungerne von unbekannten Start-ups, noch dieses gerne automatisch verwalten lassen möchten.

Die zuvor genannten Faktoren spielen in sich verstärkender Weise mit jener Skepsis vor der automatischen Vermögensverwaltung und -anlage zusammen und sorgen dafür, dass das Vertrauen in klassische Geldanlagen immer mehr schwindet. Es scheint, als dürfte das Vertrauen erst wieder wachsen, wenn digitalisierte Anlagemethoden Hand in Hand gehen mit ökologischen und ethisch unbedenklichen Anlagen sowie einer umfassenden Aufklärung und Transparenz. Außerdem scheint es an Methoden zu mangeln, die klassischen Anlagen im Angesicht moderner und junger, alternativer Investments diverser Art attraktiver erscheinen zu lassen.

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