


Das verwaltete Vermögen der Fondsgesellschaften und Asset Manager im deutschen Fondsverband (BVI) ist Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent gewachsen, wie aus den jüngst veröffentlichten Zahlen für das Jahr 2023 hervorgeht. Damit verwalten die Mitglieder des BVI wieder mehr als vier Billionen Euro über alle Fondsgruppen und Mandate hinweg. Trotz Krisen und Inflation erzielte die Branche ein in den Augen des BVI-Präsidenten Dirk Degenhardt beachtliches Neugeschäft.
Übersicht über das verwaltete Vermögen der BVI-Mitglieder in den letzten elf Jahren

Institutionelle Investoren sind Wachstumstreiber
Die größte Fondsgruppe mit einem Vermögen von 2.079 Milliarden Euro sind offene Spezialfonds. 2023 sind 33,7 Milliarden Euro zugeflossen. Damit fiel das Neugeschäft deutlich geringer aus als im Vorjahr mit 62,7 Milliarden Euro.
Gemeinsam mit den Mandaten im Wert von 634 Milliarden Euro machen die offenen Spezialfonds fast zwei Drittel des verwalteten Gesamtvermögens aus. Dieser Anteil dient somit hauptsächlich dem Geschäft mit Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften. Auf geschlossene Fonds entfallen 54 Milliarden Euro.

In Publikumsfonds verwaltet die Branche 1.382 Milliarden Euro. Nach Abflüssen in Höhe von 3,4 Milliarden Euro im Vorjahr stehen dieser Gruppe 2023 12,9 Milliarden Euro neue Gelder zu Buche. Den größten Absatz verbuchen dabei Aktienfonds mit Zuflüssen, die ebenfalls bei 12,9 Milliarden Euro liegen. Davon entfallen 10,2 Milliarden Euro auf Aktien-ETFs. Das von Aktienfonds verwaltete Vermögen steigt somit um 17 Prozent auf 624 Milliarden Euro.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei dem Mittelaufkommen der Anleihenfonds mit 12,7 Milliarden Euro. Auch hier entfällt mit Zuflüssen von 7,9 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des Neugeschäfts auf Anleihen-ETFs. Abflüsse in Höhe von 15,5 Milliarden Euro gibt es hingegen bei Mischfonds, die zuvor lange Zeit die Absatzliste mitanführten.
Zu- und Abflüsse der einzelnen Fondsgruppen über die letzten 27 Jahre

Der BVI vertritt die Interessen von 114 Fondsgesellschaften und Asset Managern. Das Anlagekapital überschritt 2021 erstmals die Vier-Billionen-Marke. Nachdem das Gesamtvermögen 2022 unter diese Grenze gesunken war, ist es nun wieder auf insgesamt 4.149 Milliarden Euro gestiegen. Auf zehn Jahre gesehen entspricht dies fast einer Verdopplung. Für Degenhardt bestätigt der deutsche Markt damit seine Attraktivität als größter Fondsmarkt in der EU.