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„Das volle Aktienrisiko können wir nicht vertreten“

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DAS INVESTMENT.com: Nehmen Sie eigentlich die Aktien, wenn ein Umtausch ansteht?

de Monts de Savasse: Normalerweise nicht, wir verkaufen vorher. Das ist eine technische Sache. Wenn wir wandeln wollen, müssen wir das Unternehmen benachrichtigen. Damit kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis wir die Aktien haben. In dieser Zeit sind wir nicht handlungsfähig, haben aber das volle Aktienrisiko. Das können wir nicht vertreten.

DAS INVESTMENT.com: Wer nimmt Ihnen solche Papiere dann noch ab?

de Monts de Savasse: Andere Marktteilnehmer, die die Aktien leerverkaufen können, zum Beispiel Hedgefonds. Sie gehen mit den Aktien short und haben damit kein Risiko mehr. Das ist nur noch Arbitrage.

DAS INVESTMENT.com: Können Sie eine Maßzahl nennen, um die Ihr Portfolio im Falle eines Aktien-Crashs einbrechen würde?

de Monts de Savasse: Die Anlageklasse ist ja konvex. Das heißt, wenn Aktienkurse um 20 Prozent steigen, gewinnen Wandelanleihen mehr als sie verlieren würden, wenn Aktienkurse um 20 Prozent fallen. Der Unterschied dürfte bei 5 Prozentpunkten liegen. Das ist viel.

DAS INVESTMENT.com: Zweifellos. Das beantwortet aber noch nicht meine Frage. Es muss ja so eine Art Boden geben, an dem die Papiere sich nur noch wie Anleihen verhalten.

de Monts de Savasse: Dieser Boden dürfte bei minus 25 Prozent erreicht sein. Das wäre dann aber bei einem totalen Zusammenbruch der Aktienmärkte. Dieser Abstand zum so genannten Bond Floor ist tatsächlich eine Größe, nach der viele Anleger fragen.



Schnappschuss nach dem Interview: Pierre Henri de Monts de Savasse (links) von Aberdeen Asset Management und DAS-INVESTMENT.com-Redakteur Andreas Harms

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