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David Samra von Artisan Partners Der Krisengewinner unter den Aktien-Managern auf Einkaufstour

Samra ist bei Artisan Partners für Aktienfonds im Volumen von rund 20 Milliarden Dollar verantwortlich. Während sich die Sorgen bezüglich eines Wirtschaftsabschwungs in China und des Einbruchs der Ölpreise intensivieren, sagt er, was jetzt nötig ist, sei eine ruhige Hand und keine Emotionen. Samra bleibt seinem Investmentprinzip treu: unterbewertete Aktien von Unternehmen mit starken Bilanzen finden.

„Wir begrüßen diese Art von Märkten“, sagt Samra im Telefoninterview mit Bloomberg aus San Francisco. „Wir waren nicht glücklich über die potenziellen sozialen und wirtschaftlichen Störungen während der Finanzkrise. Das hat zu viel menschlichem Leid geführt. Man ist nicht wirklich glücklich, über das was vor sich geht. Auf der anderen Seite stellte sich heraus, dass es eine Markt-Chance ist.“

An den Aktienmärkten sind in diesem Jahr bis Montag weltweit 7,7 Billionen Dollar an Marktwert vernichtet worden. Die Einbrüche bei Rohstoffpreisen und an der Börse Schanghai weiteten sich aus und zuletzt fielen ihnen die Bankaktien zum Opfer. Am Dienstag, als der Yen stark anzog und das Ausfallrisiko für Unternehmensanleihen stieg, näherten sich globale Indizes einem Bärenmarkt. Der Artisan International Value Fund im Volumen von 10,7 Milliarden Dollar - der größte Fonds, für den Samra verantwortlich ist - hat 2016 rund 8,3 Prozent verloren, schlägt damit aber immer noch dreiviertel der vergleichbaren Portfolios.

Die Märkte seien in den letzten Jahren „sehr gierig“ geworden, sagt Samra. Das war für ihn der Zeitpunkt, Vorteile zu realisieren und Aktien zu verkaufen. Unter den heutigen Bedingungen sei es hingegen an der Zeit „aggressiv zu kaufen“. Sein größter Fonds hielt zum 31. Januar 12,7 Prozent des Anlagevolumen in liquiden Mitteln.

UBS-Wette

Bei der UBS Group, deren Kurs dieses Jahr um 26 Prozent eingebrochen ist, sieht Samra seine Lieblingskombination aus billig und einem Sicherheitspuffer. Die Schweizer Großbank - die drittgrößte Position in seinem wichtigsten Fonds - verfüge über ein starkes Kapitalniveau, eine weniger komplexe Bilanzstruktur und ein Vermögensverwaltungsgeschäft, das mehr wert sei als der Marktwert der gesamten Bank, sagt der Fondsmanager. Der Verwaltungsratsvorsitzende Axel Weber habe die richtige Strategie gewählt, als er dem Wealth Management Priorität gegenüber dem Investmentbanking einräumte.

Die UBS sei „ihren Wettbewerben weit voraus und auch Credit Suisse voraus“, sagt Samra. Kurzfristiger Gegenwind, wie ein Rückgang der verwalteten Vermögen und eine strengere Regulierung, würden das Geschäft langfristig nicht untergraben.

Der International Value Fund war Ende Januar in 42 Aktien positioniert, wie aus Informationen auf der Webseite von Artisan in Milwaukee hervorgeht. Compass Group und Samsung Electronics waren die beiden größten Positionen.

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