Langzeit-Analyse 2010 bis 2023 So hat sich der Auslandsanteil bei den Dax-Unternehmen verändert
Der Deutsche Aktienindex, kurz Dax, ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. In ihm wird die Wertentwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen abgebildet, die an der Frankfurter Börse gelistet sind. Er dient auch als Indikator für die Gesamtperformance des deutschen Aktienmarktes.
Doch auch wenn es sich dabei um deutsche Unternehmen handelt – der Anteil ausländischer Investoren ist seit Jahren hoch. Gründe dafür gibt es mehrere: die Globalisierung der Finanzmärkte, eine zunehmende Attraktivität deutscher Unternehmen für internationale Anleger und einen leichteren Zugang durch digitale Handelsplattformen.
Mehr als jede zweite Aktie in einem ausländischen Depot
Doch wie hoch ist der Anteil ausländischer Investoren jeweils an den einzelnen Unternehmen? Wie verteilt er sich auf verschiedenen Regionen? Und wie hat er sich seit 2010 verändert? Das hat das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) nun untersucht.
Aktuell befindet sich durchschnittlich mehr als jede zweite Aktie (51 Prozent) eines Dax-Unternehmens in einem ausländischen Depot – in 2022 lag der Anteil mit 51,6 Prozent allerdings sogar noch etwas höher. Unter den ausländischen Investoren liegen derzeit noch die aus dem europäischen Ausland vorne, mit einem Anteil von 22,6 Prozent. Direkt dahinter folgen schon die Aktionäre aus den USA beziehungsweise Nordamerika mit 22,5 Prozent. 3,9 Prozent der Aktienbesitzer kommen aus dem Rest der Welt, 2,0 Prozent aus dem Ausland, ohne das es hierzu eine konkrete Angabe geben würde.
Deutsche Investoren halten mindestens 33,6 Prozent der Wertpapiere, also ein gutes Drittel (2022: 33,5 Prozent). 15,4 Prozent der Investoren lassen sich nicht klar zuordnen – dieser Wert ist im Vergleich zu 2022 leicht gestiegen, da betrug er 14,9 Prozent. Dies bedeutet, dass sich nicht klar feststellen lässt, ob die Investoren aus Deutschland oder dem Ausland kommen, wie ein Sprecher von EY auf Nachfrage von DAS INVESTMENT erklärt.
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Der Deutsche Aktienindex, kurz Dax, ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. In ihm wird die Wertentwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen abgebildet, die an der Frankfurter Börse gelistet sind. Er dient auch als Indikator für die Gesamtperformance des deutschen Aktienmarktes.
Doch auch wenn es sich dabei um deutsche Unternehmen handelt – der Anteil ausländischer Investoren ist seit Jahren hoch. Gründe dafür gibt es mehrere: die Globalisierung der Finanzmärkte, eine zunehmende Attraktivität deutscher Unternehmen für internationale Anleger und einen leichteren Zugang durch digitale Handelsplattformen.
Mehr als jede zweite Aktie in einem ausländischen Depot
Doch wie hoch ist der Anteil ausländischer Investoren jeweils an den einzelnen Unternehmen? Wie verteilt er sich auf verschiedenen Regionen? Und wie hat er sich seit 2010 verändert? Das hat das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) nun untersucht.
Aktuell befindet sich durchschnittlich mehr als jede zweite Aktie (51 Prozent) eines Dax-Unternehmens in einem ausländischen Depot – in 2022 lag der Anteil mit 51,6 Prozent allerdings sogar noch etwas höher. Unter den ausländischen Investoren liegen derzeit noch die aus dem europäischen Ausland vorne, mit einem Anteil von 22,6 Prozent. Direkt dahinter folgen schon die Aktionäre aus den USA beziehungsweise Nordamerika mit 22,5 Prozent. 3,9 Prozent der Aktienbesitzer kommen aus dem Rest der Welt, 2,0 Prozent aus dem Ausland, ohne das es hierzu eine konkrete Angabe geben würde.
Deutsche Investoren halten mindestens 33,6 Prozent der Wertpapiere, also ein gutes Drittel (2022: 33,5 Prozent). 15,4 Prozent der Investoren lassen sich nicht klar zuordnen – dieser Wert ist im Vergleich zu 2022 leicht gestiegen, da betrug er 14,9 Prozent. Dies bedeutet, dass sich nicht klar feststellen lässt, ob die Investoren aus Deutschland oder dem Ausland kommen, wie ein Sprecher von EY auf Nachfrage von DAS INVESTMENT erklärt.
Das ist allerdings kein neues Phänomen: 2010 lag der Anteil ausländischer Anleger bei 51,8 Prozent, hatte seinen Höhepunkt in 2018 mit 54,9 Prozent und ist seitdem auf 53 Prozent gesunken. Das bedeutet auch: Zu jedem der untersuchten Stichtage lag damit durchschnittlich gesehen die Mehrheit der Aktien in einem ausländischen Depot.
Eine Einschränkung gibt es allerdings: In dieser Langzeit-Betrachtung sind nur 33 der Dax-Unternehmen erfasst, weil es die Firmen Covestro, Daimler Truck, Siemens Energy, Siemens Healthineers, Porsche AG, Vonovia und Zalando zu dem frühestens hier untersuchten Zeitpunkt noch nicht gab, sie zu diesem Zeitpunkt noch keine AG waren oder die Aktien zu diesem Zeitpunkt nicht frei an der Börse handelbar waren.
In den vergangenen 13 Jahren haben vor allem nordamerikanische Anleger ihr Engagement bei den deutschen Top-Unternehmen deutlich hochgefahren, gleichzeitig sind Investoren aus dem europäischen Ausland zurückhaltender geworden: Seit dem Jahr 2010 ist der Anteil nordamerikanischer Anleger bei den Dax-Unternehmen von 17,4 auf zuletzt 23,5 Prozent gestiegen. Der Anteil europäischer Investoren sank hingegen von 25,7 auf 22,6 Prozent.
Bei einigen Aktien ist der Auslandsanteil besonders stark gestiegen
So viel zu dem durchschnittlichen Anteil ausländischer Dax-Investoren – doch wie sieht es bei den Einzeltiteln aus? Auch diese haben die Analysten betrachtet. Das Ergebnis: Bei mindestens 21 der 40 Dax-Unternehmen liegt die Mehrheit der Aktien in ausländischen Händen. Nur bei den folgenden zehn Unternehmen besitzen inländische Investoren mindestens die Hälfte der Aktien: BASF, Beiersdorf, BMW, Continental, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, Hannover Rück, Sartorius, Siemens Healthineers, Porsche.
Dabei fallen einige Titel auf, bei denen der Auslandsanteil besonders stark gestiegen beziehungsweise gefallen ist. Im Vergleich zu 2010 ist 2023 bei 18 Unternehmen der Anteil ausländischer Investoren gestiegen und bei 15 Unternehmen zurückgegangen. Besonders beliebt waren dabei Continental (+39,5 Prozentpunkte) und RWE (+23 Prozentpunkte). An den Unternehmen Infineon (-16,3 Prozentpunkte), DHL Group (-16,9 Prozentpunkte) und Munich Re (-17,6 Prozentpunkte) hingegen verloren ausländische Investoren (scheinbar) das Interesse.
Auf Nachfrage hat EY uns noch weitere Daten für diese einzelnen Unternehmen zur Verfügung gestellt, deren Entwicklung wir uns genauer angeschaut haben. Die genauen Zahlen können Sie sehen, wenn sie mit dem Cursor über die einzelnen Felder gehen.
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Bei Continental ist der Auslandsanteil deutlich angestiegen – selbst wenn man den Anteil derjenigen herausnimmt, der keiner Gruppe klar zuzuordnen ist.
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Auch bei RWE ist der Anteil der Investoren aus dem Ausland angestiegen.
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Hier fällt auf, dass Infineon einen hohen Anteil an Aktionären hat, die nicht genau zuzuordnen sind. Die erste Annahme, dass Anleger aus dem Ausland vermehrt diesen Titel abgestoßen haben, ist bei genauerer Betrachtung also nicht eindeutig.
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Auch bei der DHL Group ist ein recht großer Teil der Aktionäre nicht klar zuordenbar.
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Lediglich bei Munich Re lässt sich eindeutig sagen, dass der Anteil ausländischer Investoren gesunken ist. Denn hier beträgt der Anteil nicht zuordenbarer Anleger sowohl 2010 als auch 2023 0 Prozent.
Auch EY selbst weist auf Nachfrage von DAS INVESTMENT darauf hin, dass bei zahlreichen Unternehmen ein beträchtlicher Anteil an Aktionären nicht identifiziert werden kann. Und dieser kann auch von Jahr zu Jahr signifikant variieren.
Ein weiteres Beispiel ist Rheinmetall: Hier lag der Anteil an nicht identifizierbaren Aktionären 2023 bei 53,05 Prozent, 2022 hingegen bei (nur) 46,2 Prozent. Das ist eine Differenz von fast 7 Prozentpunkten. Gleichzeitig haben die Analysten von EY einen Rückgang des Auslandsanteils von 2022 bis 2023 um 6,51 Prozentpunkte ermittelt. Aus ihrer Sicht liegt deshalb die Vermutung nahe, dass der Rückgang ganz oder zum großen Teil daraus resultiert, dass die aktuell nicht (mehr) ermittelbaren Aktionäre zum größten Teil ihren Sitz im Ausland gehabt haben. Womöglich habe es also de facto gar keinen großen Veränderungen gegeben.
Ein Rückschluss, dass hier womöglich der Einfluss ausländischer Aktionäre nachgelassen hat, ist also nur bedingt möglich.