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Dax bei 8.000 Punkten: Kommt jetzt der Absturz?

Thomas Böckelmann
Thomas Böckelmann
Nachdem der Dax bereits im Jahre 2012 einer der am besten performenden Aktienindizes der Welt war, ist nach 2000 (Dax-Stand: 8.064,97) und 2008 (Dax-Stand: 8.105,69) erneut die 8.000er Marke im Visier und treibt den Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn. Die nach den Höchstständen der vergangenen Jahre erlittenen heftigen Verluste (2000: -73 Prozent; 2008: -55 Prozent) sind noch in bester Erinnerung.

Die Sorgen sind gerechtfertigt – aber weniger wegen des aktuellen Dax-Standes, sondern vielmehr wegen fehlender politischer Lösungen im Umgang mit der Schuldenkrise in der westlichen Welt. Insofern hat die Politik die Börsen unverändert im Griff – mit durch Unsicherheit ausgelösten Korrekturen ist daher immer zu rechnen.

Signifikante Ursachen für den DAX-Anstieg seit den Krisen 2009 und 2011:
  • Die ausgeprägte internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen (unter anderem aufgrund der Lohnzurückhaltung im Zuge der Agenda 2010, der historisch auf soliden Bilanzen aufgebauten Finanzierung, der Innovationsführerschaft und nicht zuletzt des im Vergleich zur DM eher etwas schwächeren Euro),
  • Die sektorale Prägung deutscher Aktienindizes (im Gegensatz etwa zum Euro Stoxx 50 sind Dax 30 und MDax vorwiegend durch zyklische Unternehmen dominiert, die teilweise als Weltmarktführer von den Wachstumsperspektiven insbesondere in den Schwellenländern profitieren),
  • Die für alle Aktienmärkte unterstützende Liquiditätspolitik der internationalen Notenbanken, die durch ein künstlich niedriges Zinsniveau die Aktienbewertungen unverändert attraktiv halten,
  • Angesichts real negativer Zinsen verlangt das Anlageziel "Vermögenserhalt" eine gewisse Akzeptanz von Wertschwankungen und erste Verlagerungen zugunsten der Anlageklasse Aktie.
Wie kann es weitergehen?

Der langfristig entscheidende Faktor für die Wertentwicklung von Aktien ist die Gewinnentwicklung der Unternehmen. Neben unternehmensspezifischen, branchenspezifischen, in Teilen auch regionenspezifischen Voraussetzungen hängt diese auch an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Diese ist unverändert bedroht durch nachhaltiges De-Leveraging (Schuldenabbau von Banken und Staaten).

In der Folge kann das historische Trendwachstum nicht ohne weiteres fortgeschrieben werden. Vermutlich wissen wir aber erst in einigen Jahren, welche konkreten Auswirkungen die Schuldenkrise auf die globalen Wachstumsperspektiven hat.

Gibt es konkreten Handlungsbedarf? Auf der kommenden Seite, geht's weiter.
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