Großkonzerne verdienten so viel Geld wie nie 

Lange Zeit tendierte der deutsche Leitindex Dax seitwärts und tat sich schwer, die Marke von 16.000 Punkten zu überwinden. Doch in der vergangenen Woche gelang es endlich, diese starke Widerstandsmarke hinter sich zu lassen. Selbst das Rekordhoch von 16.271 Punkten aus dem Januar 2022 hat der Dax hinter sich gelassen. Und das trotz aller Risiken, dem Krieg in der Ukraine, der anhaltend hohen Inflation und den stark steigenden Zinsen. Wer auf fallende Kurse gesetzt hat, könnte angesichts der jüngsten Entwicklungen unter Druck geraten. 

„Im Oktober letzten Jahres war der absolute Tiefpunkt. Nicht nur am Aktienmarkt, sondern auch vom Sentiment. Alle haben sich mit Negativszenarien überboten. Ich erinnere mich noch gut an Schlagzeilen wie: „Wie tief wird die Rezession in Deutschland“ oder „Wirtschaftsstandort Deutschland vor dem Aus“. Bewertungsmäßig waren wir am deutschen Aktienmarkt auch weit unten. Sechs Monate später sehen nun alle, die Rezession ist abgesagt! Das haben die Kurse, aber eher die Big Caps jetzt mit der Erholung nachgeholt“, kommentiert Christoph Gebert, Fondsmanager des Acatis Fair Value Aktien Deutschland die Situation.

 

Die gute Stimmung ist berechtigt. Die deutschen Großkonzerne haben im vergangenen Jahr so viel Geld verdient wie nie zuvor. Auch die Ausschüttungen in der laufenden Dividendensaison bewegen sich auf Rekordniveau. Der Blick in die Zukunft stimmt optimistisch: Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts, das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft, ist im April zum sechsten Mal in Folge gestiegen.

Dax ist günstig bewertet

Ein Aspekt, der für weiter steigende Kurse spricht. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 12 für 2023 ist der Dax sowohl historisch als auch im internationalen Vergleich günstig bewertet und bietet damit weiteres Aufholpotenzial.

Auf der anderen Seite ist die Skepsis der Großanleger in diesem Jahr so groß wie nie zuvor. Dies lässt sich auch daran ablesen, dass die Portfoliomanager nach wie vor einen hohen Anteil an liquiden Mitteln in Form von Bargeld oder kurzfristigen Geldmarktpapieren halten.

 

Mit Schlusskursen über der Marke von 16.000 Punkten hat der Dax aus Sicht der Charttechniker ein wichtiges Signal für einen weiteren Anstieg gegeben. Mit dem Überwinden der Widerstandsmarke ist der Weg bis zum Rekordhoch frei.

Outperformer des Leitindex Dax

Wer den Schwung des Augenblicks bei Aktien nutzen will, sollte einen Blick auf die Treiber im Dax werfen.

Viele Anleger schwören auf die Momentum-Strategie. Wenn sie prozyklisch in Aktien investieren, schwimmen sie am Ende mit der Masse. Mit anderen Worten: Man investiert in Märkte, Unternehmen oder Wertpapiere, die auch viele andere Investoren bevorzugen. Nachfrage und Kurs steigen überproportional zum Index. Davon zu profitieren, ist die Idee der prozyklischen Anlagestrategie.

In der Bilderstrecke zeigen wir die Outperformer des Leitindex seit Jahresbeginn. Die besten Momentum-Aktien liegen bereits bis zu 40 Prozent im Plus.

Stand aller Daten: 19. Mai 2023

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