Natixis-Chefstratege David Lafferty über die Corona-Krise
Natixis-Chefstratege David Lafferty über die Corona-Krise
Angesichts einer existenziellen Bedrohung für die Weltwirtschaft haben die Zentralbanken in der letzten Finanzkrise eine ganze Reihe neuer Programme eingeführt, um Liquidität freizusetzen. In den USA waren das zum Beispiel die Term Auction Facility (TAF), die Term Auction Lending Facility (TALF) und die Asset Backed Commercial Paper Facility (ABCP) der Notenbank Federal Reserve (Fed), mit denen sie die Kreditvergabe der Banken unterstützte.
Gleichzeitig hat die Geldpolitik damals unbegrenzte Swap-Linien zwischen den Zentralbanken eröffnet, so dass US-Dollar-Finanzierungen für jeden, der auch immer sie brauchte, verfügbar waren.
Zinssenkungen sind wirkungslos
Anders als etwa die Senkung der Zinsen für Interbanken-Tagesgeld, wodurch die Kosten einer Finanzierung gesenkt werden, konzentrierten sich diese Programme auf die Verbesserung des Zugangs zu Finanzmitteln. Für Unternehmen und Arbeitnehmer, deren Problem der kurzfristige Cashflow ist, bedeutet die Fähigkeit zur Kreditaufnahme weitaus mehr als deren Kosten.
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Angesichts einer existenziellen Bedrohung für die Weltwirtschaft haben die Zentralbanken in der letzten Finanzkrise eine ganze Reihe neuer Programme eingeführt, um Liquidität freizusetzen. In den USA waren das zum Beispiel die Term Auction Facility (TAF), die Term Auction Lending Facility (TALF) und die Asset Backed Commercial Paper Facility (ABCP) der Notenbank Federal Reserve (Fed), mit denen sie die Kreditvergabe der Banken unterstützte.
Gleichzeitig hat die Geldpolitik damals unbegrenzte Swap-Linien zwischen den Zentralbanken eröffnet, so dass US-Dollar-Finanzierungen für jeden, der auch immer sie brauchte, verfügbar waren.
Zinssenkungen sind wirkungslos
Anders als etwa die Senkung der Zinsen für Interbanken-Tagesgeld, wodurch die Kosten einer Finanzierung gesenkt werden, konzentrierten sich diese Programme auf die Verbesserung des Zugangs zu Finanzmitteln. Für Unternehmen und Arbeitnehmer, deren Problem der kurzfristige Cashflow ist, bedeutet die Fähigkeit zur Kreditaufnahme weitaus mehr als deren Kosten.
Zu diesem Zweck sollten die Zentralbanken - vor allem diejenigen, die bereits negative Zinssätze haben - kurzfristige Liquiditäts- und Kreditvergabeprogramme, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), schaffen und verstärken. So hat der chinesische Staatsrat beispielsweise bereits 800 Milliarden Yuan (102 Milliarden Euro) an neuen Finanzmitteln für diese KMU genehmigt.
Zusätzliche Zinssenkungen, wenn das Geld bereits absurd billig ist, tragen wenig dazu bei, die wahrscheinlichen Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs zu bekämpfen. Die politischen Entscheidungsträger müssen schnell erkennen, dass die traditionellen fiskalischen und monetären Anreize das falsche Instrument sind, um dem kommenden globalen Abschwung zu begegnen.
Rasche und auf die Medizin ausgerichtete fiskalische Ausgaben, einerseits, und neue Programme, die den Unternehmen helfen, kurzfristige Finanzierungslücken zu überstehen, andererseits, werden weitaus effektiver sein.
Über den Autor
Neue Artikel der Denker der Wirtschaft