Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp
Europa im Abseits
Heinz-Werner Rapp ist Vorstand von Feri sowie Gründer und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute. Foto: Feri
Der Konflikt zwischen den USA und China gefährdet die globale Wirtschaftsordnung, sagt Heinz-Werner Rapp. Welche Rolle Europa spielt, erklärt der Feri-Vorstand und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute hier.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat in den vergangenen Jahren eine neue Dimension erreicht. Längst geht es in der Auseinandersetzung nicht mehr nur um die Regeln für einen fairen Warenaustausch, sondern darum, wer im 21. Jahrhundert die Führungsrolle in der Welt übernimmt. Der zunehmend schärfer geführte Schlagabtausch zwischen Washington und Peking ist dabei nur das Symptom einer wesentlich tieferliegenden strategischen Rivalität.
Die USA sind seit fast 100 Jahren die weltweit dominante Großmacht und haben, speziell nach dem zweiten Weltkrieg, große Teile der Weltwirtschaft und der globalen Ordnung nach ihren Vorstellungen geprägt. Zwar existiert diese Vormachtstellung...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat in den vergangenen Jahren eine neue Dimension erreicht. Längst geht es in der Auseinandersetzung nicht mehr nur um die Regeln für einen fairen Warenaustausch, sondern darum, wer im 21. Jahrhundert die Führungsrolle in der Welt übernimmt. Der zunehmend schärfer geführte Schlagabtausch zwischen Washington und Peking ist dabei nur das Symptom einer wesentlich tieferliegenden strategischen Rivalität.
Die USA sind seit fast 100 Jahren die weltweit dominante Großmacht und haben, speziell nach dem zweiten Weltkrieg, große Teile der Weltwirtschaft und der globalen Ordnung nach ihren Vorstellungen geprägt. Zwar existiert diese Vormachtstellung auch heute noch, doch sie beginnt bereits deutlich zu erodieren.
Dies ist nicht zuletzt Folge einer zunehmend egoistischen und isolationistischen Politik der Trump-Regierung, die globale Koordinationssysteme aktiv torpediert und bestehende Ordnungsprinzipien nachdrücklich in Frage stellt.
Umgekehrt hat sich China durch das dynamische Wachstum seiner Wirtschaft in den letzten 30 Jahren unmissverständlich in der Rolle des Nachrückers positioniert, also des zwangsläufigen Herausforderers und strategischen Rivalen der bisherigen Führungsmacht. Die daraus resultierende Spannung ist vielfach noch unterschwellig, hat jedoch auf vielen Feldern bereits zu erbitterten Streitigkeiten und Auseinandersetzungen geführt.
Über den Autor