ZEW-Forscherin Melanie Arntz
Corona-Traditionen
Aktualisiert am 05.12.2020 - 12:18 Uhr
Melanie Arntz ist stellvertretende Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs Arbeitsmärkte und Personalmanagement. Foto: ZEW
Der Corona-Lockdown hat traditionelle Rollenmuster in Familien verstärkt. Zu diesem Ergebnis kommen die ZEW-Forscher Melanie Arntz, Francesco Berlingieri und Sarra Ben Yahmed in einer aktuellen Studie.
Die Covid-19-Pandemie hat einen massiven Wandel der Arbeitswelt mit sich gebracht. Während im Jahr 2018 knapp zwölf Prozent aller Beschäftigten in Deutschland regelmäßig im Homeoffice arbeiteten, waren es im April 2020 mehr als 35 Prozent. 26 Prozent der Beschäftigten arbeiteten während der Pandemie sogar ausschließlich von zu Hause. Bei Eltern lag dieser Anteil noch etwas höher bei 30 Prozent.
Durch die Krise ist Homeoffice wesentlich üblicher geworden. Unternehmen und ihre Beschäftigten sammeln jetzt Erfahrung mit mobilem Arbeiten und stellen fest, dass diese Art der Arbeitsorganisation funktioniert. Daher werden Unternehmen auch nach der Krise eher Arbeitsformen ermöglichen, die Tätigkeiten...
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Die Covid-19-Pandemie hat einen massiven Wandel der Arbeitswelt mit sich gebracht. Während im Jahr 2018 knapp zwölf Prozent aller Beschäftigten in Deutschland regelmäßig im Homeoffice arbeiteten, waren es im April 2020 mehr als 35 Prozent. 26 Prozent der Beschäftigten arbeiteten während der Pandemie sogar ausschließlich von zu Hause. Bei Eltern lag dieser Anteil noch etwas höher bei 30 Prozent.
Durch die Krise ist Homeoffice wesentlich üblicher geworden. Unternehmen und ihre Beschäftigten sammeln jetzt Erfahrung mit mobilem Arbeiten und stellen fest, dass diese Art der Arbeitsorganisation funktioniert. Daher werden Unternehmen auch nach der Krise eher Arbeitsformen ermöglichen, die Tätigkeiten und Meetings vor Ort ersetzen. Ist Homeoffice besser verfügbar, führt das dazu, dass insbesondere Mütter mehr arbeiten.
Die langfristigen Wirkungen werden aber auch davon abhängen, wie die zusätzlichen Betreuungsaufgaben, die aufgrund der Schulund Kitaschließungen anfallen, zwischen Müttern und Vätern verteilt werden. Hierfür wird untersucht, wie flexibel das Beschäftigungsverhältnis der Elternteile einer Familie während der Pandemie ist.
Systemrelevante Berufe und andere Tätigkeiten, die vor Ort stattfinden müssen, gelten als besonders unflexibel; Personen ohne Erwerbstätigkeit oder mit beruflichen Tätigkeiten, die vollständig von zu Hause aus erledigt werden können, gelten als besonders flexibel.
Begrenzt flexibel sind Berufe, die sich teilweise im Homeoffice erbringen lassen. Bei Haushalten mit Kindern unter 13 zeichnet sich ab, dass in der Mehrzahl der Familien insbesondere auf die Frauen Mehrarbeit zukommt.
In insgesamt 32 Prozent der Haushalte mit Kindern unter 13 Jahren verfügen die Mütter in der Krise über mehr Flexibilität als die Väter und können deshalb mehr Erziehungs- und Haushaltsaufgaben übernehmen. In etwa 24 Prozent der Familien ist die Flexibilität beider Eltern vergleichbar.
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