HQ-Trust-Chefökonom Michael Heise
Starke Nerven in der Krise
Aktualisiert am 02.04.2020 - 11:24 Uhr
Michael Heise ist Chefökonom bei HQ Trust. Foto: HQ Trust
Michael Heise ist überzeugt, dass die Geld- und Finanzpolitik in den kommenden Monaten alles daransetzen wird, die Konjunktur in Gang zu halten. Hier nennt der Ökonom Gründe.
Es bedurfte einer weltweiten Pandemie, um den seit Anfang 2019 anhaltenden Aufwärtstrend der Aktienmärkte zu erschüttern. Die bereits erfolgten einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung sowie die Unsicherheit über die weitere Verbreitung des Coronavirus lassen einen kräftigen wirtschaftlichen Rückschlag erwarten.
Das hat die Aktienkurse auf breiter Front abstürzen lassen. Der Kursrückgang hat die Schwelle von einer Korrektur zu einer regelrechten Baisse geradezu im Rekordtempo überschritten.
Der Rückschlag ist weitaus stärker als bei früheren Epidemien. Schon seit mehreren Tagen richtet sich der Blick der Märkte weniger auf die chinesische Wirtschaft, die durch die weitreichenden...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Es bedurfte einer weltweiten Pandemie, um den seit Anfang 2019 anhaltenden Aufwärtstrend der Aktienmärkte zu erschüttern. Die bereits erfolgten einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung sowie die Unsicherheit über die weitere Verbreitung des Coronavirus lassen einen kräftigen wirtschaftlichen Rückschlag erwarten.
Das hat die Aktienkurse auf breiter Front abstürzen lassen. Der Kursrückgang hat die Schwelle von einer Korrektur zu einer regelrechten Baisse geradezu im Rekordtempo überschritten.
Der Rückschlag ist weitaus stärker als bei früheren Epidemien. Schon seit mehreren Tagen richtet sich der Blick der Märkte weniger auf die chinesische Wirtschaft, die durch die weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie heftig abgebremst wurde und im ersten Quartal vermutlich sogar geschrumpft ist.
Da die neuen Infektionsraten in China deutlich zurückgegangen sind, läuft der Wirtschaftsmotor wieder an und es erscheint plausibel, dass das jahresdurchschnittliche Wachstum in China mit rund 5 Prozent lediglich um gut einen Prozentpunkt niedriger anzusetzen ist, als es ohne den Virus gewesen wäre.
Aber selbst ein solch moderater Wachstumsverlust in China ist in der Weltwirtschaft heftig spürbar, in Form von weniger Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern, durch Lieferengpässe bei Vorleistungsgütern und weniger Tourismus. Die Sorgen richten sich derzeit aber vor allem auf die teilweise sehr rasche Verbreitung des Virus außerhalb Chinas.
Über den Autor