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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:27 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Robust und renditestark Zehn defensive Aktienfonds als Rettungsanker in Krisenzeiten

Eisbedeckter Anker in der Schwarzmeerhafenstadt Noworossijsk
Eisbedeckter Anker in der Schwarzmeerhafenstadt Noworossijsk: In den letzten Monaten war das Klima an den Börsen frostig. In diesen turbulenten Zeiten spielen defensive Aktien ihre Stärken als Rettungsanker aus. | Foto: imago images / Itar Tass

Wir haben uns daran gewöhnt: Die Börsen sind in den vergangenen Jahren ohne große Zwischenstopps nach oben gestiegen. Doch das Jahr 2022 lehrt uns, dass es wahrlich keine Gesetzmäßigkeit ist, dass Aktien permanent steigen. In diesen Tagen wird erneut deutlich, dass Aktieninvestments kurzfristig hohen Schwankungen ausgesetzt sein können. Krieg, Inflation, Euro-Krise, Krypto-Crash: Die Märkte müssen aktuell so einiges verdauen und schrieben im ersten Halbjahr 2022 die größten Verluste seit 1970. Wird es jetzt wieder eine schnelle Erholung geben? Werden die Indizes schon bald wieder neue Rekorde erklimmen? Sicher ist das keinesfalls.

Der längste Bärenmarkt wütete 61 Monate

Ein Großteil der Aktienrally der vergangenen Jahre ist auf die Politik der Notenbanken zurückzuführen. Durch Geldschwemme und Minizinsen hielten sie eine Börsenrally am Laufen, die jetzt im Bärenmarkt endet. Übrigens: Den längsten Bärenmarkt in der Geschichte erlebten Anleger während der „Großen Depression“ zwischen März 1937 und April 1942, über einen Zeitraum von insgesamt 61 Monaten. Es scheint also nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Bullenmarkt kommt. Doch bis dahin kann noch viel passieren. Die Kurse können im schlimmsten Fall noch viel tiefer fallen. Die Nerven der Anleger sind angespannt und werden in den kommenden Tagen erneut auf die Probe gestellt. Sollten die Gaslieferungen nach der Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 nicht fortgesetzt werden, droht erneut ein schwerer Schlag für die Aktienmärkte. Am 27. Juli folgt dann die nächste Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve. Die Erfahrung der letzten Monate zeigt, dass die Kurse in den USA und Europa im Vorfeld nachgaben. 

Einigen Unternehmen setzten die Turbulenzen der letzten Monate besonders stark zu. Insbesondere bei Pandemie-Profiteuren wie dem Streaming-Anbieter Netflix oder dem Lieferdienst Delivery Hero ist der Corona-Effekt längst verpufft. Angesichts der steigenden Zinsen waren die in die Höhe geschossenen Bewertungen der Firmen unhaltbar. Folgerichtig sind die Kurse der beiden Highflyer auf Sicht eines Jahres um rund 70 Prozent respektive 60 Prozent eingebrochen.

 

Hand aufs Herz: Otto-Normalanleger bekommt beim Blick auf derartige Verluste im Depot Schnappatmung! Die Frage, die sich jeder stellen sollte, bevor er investiert: Wieviel Verlust ertrage ich? Wann werde ich nervös? Sind es vielleicht schon fünf, oder zehn oder doch erst 20 Prozent Verlust? Tatsache ist jedenfalls: Je geringer der Verlust, desto entspannter lebt es sich. Wer am Aktienmarkt mitspielen will, kommt allerdings nicht gänzlich um Schwankungen herum. Für Anleger sollten deshalb defensive Aktien, ETFs und Fonds die Basis im Depot sein. Denn Investments, die in turbulenten Marktphasen nur moderate Kursrückschläge verzeichnen, knüpfen im Aufschwung schneller an ihre alten Höchstmarken an. Mit den richtigen Fonds lassen sich die Risiken durch eine breite Streuung und Absicherungen in Notfall weiter reduzieren.

Promi-Fonds mit Schwierigkeiten

Der Nachteil: Was gut klingt, gelingt nicht immer! Nicht jede Strategie funktioniert, obwohl sie vielleicht gut gemeint ist. Als Beispiel sei an dieser Stelle der Dirk Müller Premium Aktien genannt. Geht es allein nach den Schwankungen, muss man den Verantwortlichen ein großes Kompliment machen. Im Zeitraum der vergangenen fünf Jahre glänzt der Fonds mit der niedrigsten gemessenen Volatilität im ganzen FWW-Sektor Aktienfonds All Cap Welt. Die beträgt exakt 5,57 Prozent. Ein Spitzenwert! Zum Vergleich: Beim Weltaktien-ETF iShares Core MSCI World sind die Schwankungen, die Anleger in diesem Zeitraum ertragen mussten, fast dreimal so hoch (14,7 Prozent).

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Mit dem Fonds will Müller seinen Anlegern eine - wie er sagt - „Arche Noah“ für Krisenzeiten bieten, wie wir sie momentan sehen. Dafür kauft er stabile und finanzstarke Unternehmen aus aller Welt wie Apple, Microsoft oder Johnson & Johnson ins Portfolio. Diese werden allerdings permanent über Futures gegen Kurseinbrüche gesichert. Der Haken: Müllers Fonds läuft in allen Börsenphasen seitwärts. Die teuren Absicherungen nagen an der Rendite. Für Anleger war das Investment daher im besten Fall ein Nullsummenspiel. Seit Auflage vor fast 7 Jahren liegt der Aktienfonds trotz jahrelanger Börsenparty rund 10 Prozent unter Wasser.

DAS INVESTMENT hat sich auf die Suche nach Aktienfonds gemacht, die in der Vergangenheit sowohl von steigenden Kursen profitierten, deren Schwankungen jedoch gleichzeitig unterdurchschnittlich in ihrem jeweiligen Sektor gewesen sind. In der Klickstrecke zeigen wir euch zehn Fondsideen, mit denen Schlafstörungen aufgrund von Kurskapriolen der Vergangenheit angehören.

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