Finanzexperte Marshall Stocker
Demokratie und Geldanlage
Aktualisiert am 04.06.2021 - 14:31 Uhr
Marshall Stocker ist Portfoliomanager bei der Investmentgesellschaft Eaton Vance. Foto: Eaton Vance
Je besser die Demokratie, desto höher die Renditen, könnte man meinen. Doch weit gefehlt: Tatsächlich hat sich der Einfluss des Systems auf Wirtschaftspolitik und Investitionsbedingungen verändert. Das zeigt Marshall Stocker von der Investmentgesellschaft Eaton Vance in einer Länderanalyse.
Unsere Regressionen folgen dem nachstehend beschriebenen Modell. Hausman-Tests zeigten, dass eine Regression mit festen Effekten angemessen ist.
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Das Modell erfasst also zahlreiche Variablen. In dieser Studie befassen wir uns vor allem mit der Bedeutung politischer Institutionen für Veränderungen in der wirtschaftlichen Freiheit eines Landes. Diese Institutionen werden durch drei Variablen beschrieben: Polity IV: Polity2 sowie politische Freiheit und Bürgerrechte nach Definition des Freedom House (Siehe Anhang für weitere Informationen zu diesen Variablen, die die politischen Institutionen abbilden).
Regressionsergebnisse...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Unsere Regressionen folgen dem nachstehend beschriebenen Modell. Hausman-Tests zeigten, dass eine Regression mit festen Effekten angemessen ist.
Das Modell erfasst also zahlreiche Variablen. In dieser Studie befassen wir uns vor allem mit der Bedeutung politischer Institutionen für Veränderungen in der wirtschaftlichen Freiheit eines Landes. Diese Institutionen werden durch drei Variablen beschrieben: Polity IV: Polity2 sowie politische Freiheit und Bürgerrechte nach Definition des Freedom House (Siehe Anhang für weitere Informationen zu diesen Variablen, die die politischen Institutionen abbilden).
Regressionsergebnisse der Jahre 1970 bis 2000
Die Tabelle in nachfolgender Abbildung E enthält die Ergebnisse einer Regressionsanalyse aller untersuchten Länder unter Verwendung inkrementaler Fünf-Jahres-Daten von 1970 bis 2000. Als maßgeblich für Veränderungen in der wirtschaftlichen Freiheit eines Landes haben sich dabei drei unabhängige Variablen herausgestellt: das Ausgangsniveau wirtschaftlicher Freiheit (-0,129, -0,119, -0,117), der Logarithmus des Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommens (0,113, 0,124, 0,123) und ethnolinguistische Fraktionierung (1,35, 1,24, 1,23).
In diesen vom Kalten Krieg geprägten Jahren war die Wahrscheinlichkeit wachsender wirtschaftlicher Freiheit am größten in Ländern mit einem hohen Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommen oder Ländern, die zu Beginn des Untersuchungszeitraums wirtschaftlich vergleichsweise wenig liberal waren.
Dieses Ergebnis bestätigt frühere Untersuchungen. Dass ethnische Vielfalt zwischen 1970 und 2000 wirtschaftliche Freiheit begünstigte, ist nicht zuletzt deshalb interessant, weil es in direktem Widerspruch zu den Schlussfolgerungen einer früheren wissenschaftlichen Studie steht (March, Lyford und Powell (2017) kamen für den Zeitraum von 1990 bis 2010 zu dem gegenteiligen Ergebnis).
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