Finanzexperte Marshall Stocker
Demokratie und Geldanlage
Aktualisiert am 04.06.2021 - 14:31 Uhr
Marshall Stocker ist Portfoliomanager bei der Investmentgesellschaft Eaton Vance. Foto: Eaton Vance
Je besser die Demokratie, desto höher die Renditen, könnte man meinen. Doch weit gefehlt: Tatsächlich hat sich der Einfluss des Systems auf Wirtschaftspolitik und Investitionsbedingungen verändert. Das zeigt Marshall Stocker von der Investmentgesellschaft Eaton Vance in einer Länderanalyse.
Zwischen 1970 und 2000 erweist sich unabhängig vom Land nur Polity IV: Polity2 (9,38e-3) als signifikante Messgröße für die politischen Institutionen. In demokratischeren Ländern war eine Zunahme wirtschaftlicher Freiheit wahrscheinlicher. Die vom Freedom House gemessenen politischen Freiheiten und Bürgerrechte waren dagegen keine signifikanten Größen für Veränderungen in der wirtschaftlichen Freiheit.
Abbildung E: Regression (1970 bis 2000) für alle Länder, unabhängig von dem Grad ihrer wirtschaftlichen Freiheit
∆ Economic Freedom (%)i,t= α+β1 Political Institutioni,t+ β2 EFi,t-1+ β3 Log [GNI/Capita]i,t-1+ β4Crisisi,t+ β5EthnoFractioni,t + β6GINIi,t+ β7Energy...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Zwischen 1970 und 2000 erweist sich unabhängig vom Land nur Polity IV: Polity2 (9,38e-3) als signifikante Messgröße für die politischen Institutionen. In demokratischeren Ländern war eine Zunahme wirtschaftlicher Freiheit wahrscheinlicher. Die vom Freedom House gemessenen politischen Freiheiten und Bürgerrechte waren dagegen keine signifikanten Größen für Veränderungen in der wirtschaftlichen Freiheit.
Abbildung E: Regression (1970 bis 2000) für alle Länder, unabhängig von dem Grad ihrer wirtschaftlichen Freiheit
∆ Economic Freedom (%)i,t= α+β1 Political Institutioni,t+ β2 EFi,t-1+ β3 Log [GNI/Capita]i,t-1+ β4Crisisi,t+ β5EthnoFractioni,t + β6GINIi,t+ β7Energy Exporteri,t+ ε
Anschließend haben wir die Länder mit der höchsten und die Länder mit der geringsten wirtschaftlichen Freiheit (jeweils ein Drittel) in zwei eigene Gruppen unterteilt. Ausschlaggebend für die Zuordnung war die wirtschaftliche Freiheit zu Beginn der Analyse (Abbildung F).
Die Ergebnisse der Regressionsanalyse sind bemerkenswert. Zum einen ist in Ländern mit niedrigem Ausgangsniveau keine Variable maßgeblich für wachsende wirtschaftliche Freiheit; einzige Ausnahme ist ein Fall, in dem Energieexporte eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine Zunahme wirtschaftlicher Freiheit anzeigen.
Abbildung F: Regression einzelner Teilmengen von Ländern, Einteilung nach ihrem Ausgangsniveau wirtschaftlicher Freiheit (1970 bis 2000)
∆ Economic Freedom (%)i,t= α+β1 Political Institutioni,t+ β2 EFi,t-1+ β3 Log [GNI/Capita]i,t-1+ β4Crisisi,t+ β5EthnoFractioni,t + β6GINIi,t+ β7Energy Exporteri,t+ ε
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