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Depotbanken Raus aus der Steinzeit

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„Als White-Label-Lösung bieten wir Vermögensverwaltern alles, was sie für ihre Online-Vermögensverwaltung brauchen“, erklärt Florian Grenzebach, Generalbevollmächtigter der V-Bank. Der entscheidende Unterschied zu reinen Technikanbietern ist, dass das Tochterunternehmen V-Check einen Marktplatz betreiben wird, auf dem im Internet und crossmedial für die neuen digitalen Strategien der Vermögensverwalter geworben wird. „Hier planen wir jährlich ein sechsstelliges Marketing-Budget zu investieren“, so Grenzebach.

Bereits im Einsatz ist das halbautomatische Online-Onboarding für die indivi duelle Konto- und Depoteröffnung. Über eine Kooperation mit dem Fintech Fintegra bietet die V-Bank als erstes Unternehmen im Markt ein sogenanntes betriebliches Steuer-Reporting an, welches den anspruchsvollen Anforderungen von Unternehmen und Stiftungen entspricht.

Die DAB BNP Paribas hat bereits einen digitalen Kontoeröffnungsprozess inklusive Videolegitimation und eine Kunden-App in White-Label-Version für Vermögensverwalter auf den Markt gebracht. In Kürze soll die digitale Plattform „Qinfen“ starten. „Damit ermöglichen wir es auch Anlegern mit kleinem Vermögen, in Investmentstrategien von unabhängigen Vermögensverwaltern zu investieren. Wir nutzen die Digitalisierung zur Demokratisierung der Geldanlage“, sagt Robert Fuchsgruber, bei DAB BNP Paribas für die Geschäftsentwicklung zuständig. Über einen solchen standardisierten Robo-Advisor kann der Vermögensverwalter nicht nur seinen Kundenkreis erweitern, er spart auch viel Zeit.

„Durch Nutzung digitaler Elemente werden Kapazitäten frei, um sich persönich um besonders komplexe individuelle Vermögensverwaltungen mit großen Volumina kümmern zu können“, bestätigt Rudolf Geyer, Geschäftsführungssprecher von Ebase. Die Bank hat seit 2014 mit Fintego einen eigenen Robo-Advisor auf dem Markt.

Seitdem wurde ein umfangreiches modulares Dienstleistungsangebot um Online-Dialoge und Schnittstellen, Depotservice sowie Back-Office und Finanzen entwickelt. „Angebote wie eine App, die dem Kunden die laufende Einsicht in seine Anlage ermöglicht, aber auch die rechtlich geforderte Angemessenheits- und Geeignetheitsprüfung, können Vermögensverwalter mit Unterstützung von Ebase digital abdecken und so einen Mehrwert für Kunden schaffen“, so Geyer.

Die digitalen Services sind jedoch nicht der einzige Faktor, auf den es in der Geschäftsbeziehung zwischen Vermögensverwalter und Depotbank ankommt. Der Preis wird von beiden Gruppen als wichtigstes Kriterium genannt (siehe Kasten links) und ist in den vergangenen Jahren angesichts zunehmenden Wettbewerbs tendenziell gesunken.

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