Depotstände Januar 2020 ETF-Wetten: Die Hoffnung stirbt zuletzt

In den vergangenen zwölf Monaten ist deshalb der Rückstand von Wachtendorfs Wett-Depot noch einmal größer geworden. Er beträgt mittlerweile fast 19 Prozentpunkte oder in absoluten Zahlen 9345,38 Euro (siehe Tabelle 1 unten). Dazu beigetragen hat natürlich auch, dass im Super-Börsenjahr 2019 weder der Carmignac Patrimoine (plus 10,5 Prozent) noch der Nordea Stable Return (plus 8,7 Prozent) sonderlich überzeugen konnten.

Lässt sich der Rückstand in den verbleibenden sieben Jahren aufholen? Schwerlich, wenn Deutschlands derzeit prominentester Geldverwalter Bert Flossbach mit seiner Ende 2019 noch einmal bekräftigten Einschätzung recht behält: „Die Zinsen bleiben für immer tief.“ Denn dann müsste der Verfall der US-Börse schon gravierend sein und die Teams von Carmignac und Nordea müssten förmlich über sich selbst hinauswachsen. Kleines Rechenexempel: Sollte das ETF-Depot bis Dezember 2026 im Durchschnitt jedes Jahr 5 Prozent im Wert steigen, so müssten die beiden Mischfonds jeweils mindestens 7,6 Prozent pro Jahr zulegen, um das Blatt zu wenden. Ambitioniert – aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Etwas erfreulicher entwickeln sich die beiden anderen Wetten, obwohl zwei Jahre nach dem Start auch dort jeweils ein ETF-Depot in Front liegt. Bei ETF-Wette 2 geht es darum, mit aktiv gemanagten Fonds über zehn Jahre das Passiv-Trio iShares MSCI World, DB X-Trackers Dax und Lyxor MSCI Emerging Markets zu schlagen. In ETF-Wette 3 wiederum treten acht Spezialitätenfonds gegen den weltweit über 9.600 Titel gestreuten ETF Dimensional World Equity Fund EUR an. Dort beträgt derzeit der Vorsprung von Wettpartner Henning Schmidt 2,7 beziehungsweise 0,8 Prozentpunkte.

In diesen ausschließlich Aktienfonds berücksichtigenden Wetten spielt das Kosten-Thema übrigens genauso wie die Zinsentwicklung eine eher untergeordnete Rolle. Dort kommt es in erster Linie auf die Fähigkeit der aktiven Fondsmanager an, sowohl innerhalb als auch außerhalb der gängigen Indizes besonders interessante Unternehmen zu finden und sie entsprechend zu gewichten.

Das ist bislang mal mehr gelungen, mal weniger: In ETF Wette 3 etwa liegen fünf der von Wachtendorf ausgewählten aktiven Fonds vor dem ETF, das Gesamtergebnis leidet allerdings unter dem weit abgeschlagenen JO Hambro European Select Values. Dessen Manager Robrecht Wouters und Luis Fañanas vertrauen auf an der Börse derzeit stark vernachlässigte und entsprechend niedrig bewertete Unternehmen wie Metro, Liberty Global oder Ceconomy, von deren Qualität sie aber absolut überzeugt sind. Gehen ihre Wetten am Ende auf, kommt dies auch Wachtendorfs Wette zugute.

Nachfolgend die aktuellen Depotbestände aller drei ETF-Wetten:

ETF-Wette 1

Quelle: FWW, Stichtag: 31. Dezember 2019

ETF-Wette 2

Quelle: Real geführte Sparplan-Depots der Wett-Teilnehmer, Stichtag: 31. Dezember 2019

ETF-Wette 3

Quelle: Real geführte Sparplan-Depots der Wett-Teilnehmer, Stichtag: 31. Dezember 2019