Der 6. Kondratieff - Wohlstand in langen Wellen (Teil 2)
Megatrend ganzheitliche Gesundheit
Nicht nur für den Biotechnologiesektor, sondern auch für andere Wirtschaftsbereiche könnte der Gesundheitssektor ein weiterer bedeutender Wachstumsmotor im 6. Kondratieffzyklus sein.
Denn mit dem Paradigmenwechsel, nach dem in der Wahrnehmung Gesundheit zunehmend von einer „Eigenschaft“ zu einer Ressource und von einem Kostenfaktor zu einem Wachstumstreiber für Wirtschaft und Beschäftigung wird, sollte die Branche weiter an ökonomischer Bedeutung gewinnen. Bereits in 2005 beliefen sich die Gesundheitsausgaben der OECD-Staaten auf zwischen 5 % und 10 % des BIP. Nach Schätzungen der OECD dürften die Ausgaben bis 2050 überproportional zum BIP-Wachstum steigen und in einigen Ländern bis zu 15 % der Wirtschaftsleistung ausmachen (siehe Schaubild 17).
Allein der Umsatz börsennotierter Pharmaunternehmen umfasste in 2008 ein Volumen von rund 770 Mrd. USD (Quelle: IMS Health). Rund um den Begriff „ganzheitliche Gesundheit“ – im Sinne einer körperlichen, seelischen, ökologischen und sozialen Gesundheit – dürften neue expandierende Märkte und Produktwelten entstehen.
Im Wesentlichen sind es folgende Treiber, die dem Gesundheitssektor neue Wachstumsimpulse liefern sollten:
1. Der globale demografische Wandel dürfte zu einer veränderten und höheren Nachfrage nach Gesundheitsleistungen führen.
Zum einen wird die Weltbevölkerung in den nächsten 50 Jahren voraussichtlich um gut 2,5 Mrd. Menschen wachsen. Eine Steigerung um knapp 40 %. Der Bedarf an Gesundheitsvorsorge steigt aber nicht nur durch die quantitativ steigende Weltbevölkerung, es kommt auch zu einem „qualitativen“ Wachstum: Die Weltbank geht davon aus, dass die Länder mit niedrigem Einkommen in den nächsten Jahrzehnten doppelt so schnell wachsen wie die Länder mit hohem Einkommen.
Mit höherem Wohlstand nimmt der Konsum von qualitativ höherwertigen Gesundheitsleistungen zu. So betrug der Pro-Kopf-Verbrauch an Gesundheitsleistungen in den USA 2008 rund 1.500 USD pro Jahr, während er in China oder Indien nur bei rund 200 USD lag. Gleichzeitig dürften die längere Lebenserwartung der Bevölkerung in den Industrienationen – jedes Jahr steigt sie um rund drei Monate – sowie der wachsende Prozentsatz der über 65-Jährigen die Ausgaben im Gesundheitswesen steigen lassen.
So wird der Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren beispielsweise in Europa voraussichtlich von rund 16 % in 2005 auf über 27 % in 2050 wachsen (siehe Schaubild 18). Der Begriff vom „alten Kontinent“ gewinnt somit eine ganz neue Bedeutung. Aber auch auf den anderen Kontinenten ist der Alterungsprozess nicht zu stoppen. In Asien wird z. B. mit einem Anstieg des Rentneranteils von derzeit ca. 6 % auf gut 17 % in 2050 gerechnet. Die Folge: Der Bedarf an Arzneimitteln und medizinischen Eingriffen dürfte steigen. Denn mit höherem Alter werden die chronischen und akuten Leiden größer, so dass die Gesundheitsausgaben überproportional wachsen: Ein 45- bis 64-jähriger Deutscher verbraucht im Schnitt gut 3.000 Euro an Gesundheitsdienstleistungen im Jahr, ein 65- bis 84-jähriger knapp 6.000 Euro und bei einem über 85-jährigen sind es sogar knapp 12.000 Euro (siehe Schaubild 19). 2. Der medizintechnische Fortschritt ermöglicht höhere Heilungschancen und längere Lebenszeiten – auch mit chronischen Erkrankungen. Durch die engere Verzahnung mit anderen noch jungen Technologiebereichen wie der Bio- und Nanotechnologie ergeben sich in der Diagnose und der Therapie neue Wachstumsmärkte. So ist es z. B. bereits möglich, mit Nanorobotern Medikamente gezielt im Blutkreislauf zu platzieren. Oder es lassen sich durch Enzyme in der Biotechnologie gezielt Impfstoffe oder Antibiotika herstellen. Auch eine verbesserte Diagnostik durch den Datenaustausch von Körperfunktionsdaten über das Internet ist ein noch junger Markt.
So wird der Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren beispielsweise in Europa voraussichtlich von rund 16 % in 2005 auf über 27 % in 2050 wachsen (siehe Schaubild 18). Der Begriff vom „alten Kontinent“ gewinnt somit eine ganz neue Bedeutung. Aber auch auf den anderen Kontinenten ist der Alterungsprozess nicht zu stoppen. In Asien wird z. B. mit einem Anstieg des Rentneranteils von derzeit ca. 6 % auf gut 17 % in 2050 gerechnet. Die Folge: Der Bedarf an Arzneimitteln und medizinischen Eingriffen dürfte steigen. Denn mit höherem Alter werden die chronischen und akuten Leiden größer, so dass die Gesundheitsausgaben überproportional wachsen: Ein 45- bis 64-jähriger Deutscher verbraucht im Schnitt gut 3.000 Euro an Gesundheitsdienstleistungen im Jahr, ein 65- bis 84-jähriger knapp 6.000 Euro und bei einem über 85-jährigen sind es sogar knapp 12.000 Euro (siehe Schaubild 19). 2. Der medizintechnische Fortschritt ermöglicht höhere Heilungschancen und längere Lebenszeiten – auch mit chronischen Erkrankungen. Durch die engere Verzahnung mit anderen noch jungen Technologiebereichen wie der Bio- und Nanotechnologie ergeben sich in der Diagnose und der Therapie neue Wachstumsmärkte. So ist es z. B. bereits möglich, mit Nanorobotern Medikamente gezielt im Blutkreislauf zu platzieren. Oder es lassen sich durch Enzyme in der Biotechnologie gezielt Impfstoffe oder Antibiotika herstellen. Auch eine verbesserte Diagnostik durch den Datenaustausch von Körperfunktionsdaten über das Internet ist ein noch junger Markt.
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.