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Aktualisiert am 17.12.2018 - 17:25 UhrLesedauer: 5 Minuten

Der Amazon-Effekt So verändert die industrielle Revolution 4.0 das Portfolio

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Kein Blick in die Glaskugel 

In dieser Studie untersuchen Das und sein Team, ob und wie diese Herausforderungen zu bewältigen sind und ob die positiven Auswirkungen radikaler Innovationen letztlich schwerer wiegen als die disruptive Wirkung dieser Innovationen in Form von Zerstörung und Ungleichverteilung. Eine zentrale Erkenntnis lautet: Ob Länder, Branchen und Unternehmen zu den Gewinnern oder Verlierern dieser Entwicklung gehören, werde dabei maßgeblich von der nationalen Politik und Geopolitik abhängen. 

Für Investoren relevant ist vor allem die Einschätzung, dass die USA und Japan ihre Spitzenposition unter den Industrieländern beibehalten werden. Dabei werde Japan vor allem in der Robotik weiter ganz vorne mitspielen, während die USA wie gehabt bei transformativen Technologien die Nase vorn haben dürften. Das hat zur Folge, dass der US-Aktienmarkt auch weiterhin der wichtigste Markt für neue transformative Technologien, disruptive Unternehmen und neue Aktienmarkt-Giganten bleibt. 

Fintechs haben gute Aussichten 

In Europa hingegen bestehe bedeutendes Potenzial für fortschrittliche Innovationen in weniger skalenträchtigen Sektoren. Dazu zählt Invesco junge Unternehmen aus dem Finanzsektor sowie Firmen. Potenzial attestieren die Studienmacher auch den Herstellern und Anwendern hochwertiger und großtechnischer Automatisierungstechnologien.

Arnab Das zufolge dürfte es Europa und Japan aber schwerfallen, ähnlich wie die USA völlig neue transformative Technologien aus der Wiege zu heben. Grund seien die größere Schwierigkeit, in diesen Märkten umfangreiche Risikokapitalfinanzierungen auf die Beine zu stellen, sowie die geringere Flexibilität der Produkt-, Dienstleistungs- und Arbeitsmärkte. 

Schwellenmärkte geben kein einheitliches Bild ab 

Den Blick nach Asien gerichtet gehen die Marktbeobachter von Invesco davon aus, dass sich in den Schwellenmärkten die großen asiatischen Länder, vor allem China und Korea, an die Spitze setzen werden. Indien dürfte führend in Hightech-Software- und Beratungssegmenten bleiben. Im Hardware-Bereich dagegen werde das Land wahrscheinlich weiter hinterherhinken und außerdem eine weiterhin sehr stark landwirtschaftlich geprägte Wirtschaft mit traditionellen Old-Economy-Produktionssektoren haben. 

Für Indien-Investoren hat das handfeste Auswirkungen: Denn das Wirtschaftswachstum könnte nicht ausreichen, um das traditionell hohe Bewertungsniveau indischer Aktien auf breiter Basis zu stützen. Dadurch könnte es zu einer größeren Differenzierung auf Branchenebene kommen, wenn Old-Economy-Sektoren weltweit unter Druck geraten. 

Mit Blick in die Zukunft rechnen Arnab Das und sein Team mit deutlich größeren disruptiven Veränderungen der Struktur und relativen Marktkapitalisierung von Branchen und nationalen Indizes. „Noch ist es zu früh für klare Prognosen, aber wir rechnen mit einem ‚Amazon-Effekt‘, der sich durch preisliche Transparenz, Wettbewerb und Margendruck nicht nur auf die Inflationserwartungen auswirkt, sondern auch zu weiteren Veränderungen der Cashflows und der darauf angewandten Abschläge führen dürfte“, so Das.

„Branchen und Unternehmen, in denen es durch neue Technologien beziehungsweise neue Marktteilnehmer, die neue Technologien auf neuartige Weise einsetzen, zu disruptiven Veränderungen kommt, müssen mit Marktanteilsverlusten, sinkender Profitabilität und steigenden Kreditrisiken und -spreads sowie höheren Aktienrisikoprämien rechnen, wenn ihre Überlebensfähigkeit in Frage gestellt wird.“ 

An einem Punkt können die Studienmacher von Invesco aber keinen Rat geben und sie wollen auch gar nicht in die Glaskugel blicken: Nämlich bei der Frage, wie sich diese technologischen Veränderungen auf die Unternehmensgewinne in den verschiedenen Sektoren und Ländern auswirken werden. Die entscheidenden Marktauswirkungen, die sich bereits jetzt abzeichne, sollten jedoch genauso wie andere wichtige globale Wirtschaftsentwicklungen in die Vermögensaufteilung und Marktstrategie einfließen. 

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