Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch
Jobs mit Zukunft
Alexander Börsch ist Chefökonom und Research-Leiter bei Deloitte Deutschland. Foto: Deloitte
Was vor einigen Jahren noch unvorstellbar war, ist heute Realität: Maschinen werden immer schlauer und können menschliche Arbeitskraft ersetzen. Welche Jobs besonders betroffen sind und wie der Arbeitsmarkt im Jahr 2035 aussehen könnte, erklärt Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch in seinem Gastbeitrag.
Von den 35 Prozent der Arbeitszeit, die über alle Berufe und Berufsgruppen hinweg durch Technologien ersetzt werden könnten, entfällt der größte Anteil mit 15 Prozent auf Robotics. Data Analytics schlägt mit durchschnittlich 8 Prozent der insgesamt ersetzbaren Arbeitszeit zu Buche. Allerdings wirken die beiden Technologien unterschiedlich: Data Analytics ergänzt Berufe eher, beispielsweise indem der Anwalt durch Datenanalysen Such- und Informationskosten senkt und mehr Zeit für Kernaufgaben wie Verhandlungsvorbereitung oder Mandantenpflege hat. Robotics ersetzt Tätigkeiten eher, beim Beruf des Klempners beispielsweise könnte Robotics ganze Teile der Kernaufgaben ersetzen.
Der Arbeitsmarkt...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Von den 35 Prozent der Arbeitszeit, die über alle Berufe und Berufsgruppen hinweg durch Technologien ersetzt werden könnten, entfällt der größte Anteil mit 15 Prozent auf Robotics. Data Analytics schlägt mit durchschnittlich 8 Prozent der insgesamt ersetzbaren Arbeitszeit zu Buche. Allerdings wirken die beiden Technologien unterschiedlich: Data Analytics ergänzt Berufe eher, beispielsweise indem der Anwalt durch Datenanalysen Such- und Informationskosten senkt und mehr Zeit für Kernaufgaben wie Verhandlungsvorbereitung oder Mandantenpflege hat. Robotics ersetzt Tätigkeiten eher, beim Beruf des Klempners beispielsweise könnte Robotics ganze Teile der Kernaufgaben ersetzen.
Der Arbeitsmarkt ist durch Automatisierung im Wandel, die Ergebnisse der Simulationen legen aber nahe, dass viele der Tätigkeiten, aus denen sich Berufe zusammensetzen, in einer realistischen Betrachtung durch Maschinen nicht leistbar sind. Die gute Nachricht: Somit sind Berufe, die zu großen Teilen aus Interaktion oder Kommunikation bestehen, relativ geschützt vor Verdrängung durch neue Technologien. Aber auch wenn der Gesamteffekt auf den Arbeitsmarkt positiv ist und wir steigende Beschäftigung sehen, wird der strukturelle Wandel nicht reibungslos vonstattengehen. Dafür sind die strukturellen Verschiebungen zu groß.
In der neu entstehenden Arbeitswelt dürfte für Unternehmen der Erfolg auf den Talent-Märkten noch entscheidender werden. Die Fähigkeit, Talente anzuziehen und zu halten, wird vor allem bei den besonders gefragten Berufsgruppen zur Voraussetzung für Wettbewerbsvorteile werden.
Die Weiterqualifizierung der bestehenden Belegschaft und die Entwicklung hin zu neuen Berufsbildern spielt hierbei eine wichtige Rolle, um den digitalen Wandel zu bewältigen. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die Anzahl der Arbeitskräfte durch den demographischen Wandel stark schrumpft. Mit Maschinen zu arbeiten und damit Jobs neu zu designen ist ein zunehmend wichtiger Wettbewerbsfaktor und die Voraussetzung dafür, die Produktivität in den Unternehmen – und damit auch mittelbar gesamtwirtschaftlich – zu steigern.
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