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Der C-Böller Wie groß ist der Risikofaktor China?

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Wiederkehrende Marktvolatilität

Allerdings sollten derartige Negativ-Schlagzeilen den Blick auf das große Ganze nicht verstellen. Was nämlich viele Untergangspropheten vergessen oder verschweigen: Peking versucht systematisch, den Übergang zu einer offeneren Wirtschaft einzuleiten. Und das ist ohne wiederkehrende Marktvolatilität und ebenso kurzfristige wie riskante politische Entscheidungen nicht zu haben.

Auf seinem Weg von der Werkbank der Welt hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft mit höherer Wertschöpfung und nachhaltigem Wachstum dürfte das Reich der Mitte die globalen Märkte daher noch so manches Mal in Aufruhr versetzen. Doch steht am Ende unweigerlich die gefürchtete harte Landung?

Tidjane Thiam, Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse, sieht das nicht so. „Ja, es wird Wachstumsschmerzen geben. Ja, sie ändern ihr Modell von exportgetriebenem, kapitalintensivem Wachstum zu mehr Konsumorientierung. Aber ich glaube, das werden sie schaffen“, so Thiam kürzlich auf einer Investment-Konferenz in Paris.

Die offiziellen Zahlen stützen diese Beobachtung. Zwar ist die Industrieproduktion den Angaben zufolge mit 6,0 Prozent im vergangenen Jahr nach 7,3 Prozent im Jahr 2014 weiter rückläufig. Zugleich entwickelt sich allerdings der Dienstleistungssektor zum erhofften Wachstumsmotor. Er habe 2015 die Hälfte zum knapp über 10 Billionen US-Dollar liegenden Bruttoinlandsprodukt beigetragen. Zudem habe der Konsum fast 60 Prozent des Wachstums ausgemacht, heißt es von offizieller Seite. Auch der Arbeitsmarkt habe sich besser entwickelt als erwartet. So seien 900 Millionen Menschen in Arbeit, darunter 150 Millionen Fachkräfte.

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