DER-FONDS-Musterdepots: Erläuterungen
Anhand der zum Stichtag 1. Dezember 2009 mit jeweils 50.000 Euro eröffneten Musterdepots lässt sich die Qualität der von der Redaktion ausgesprochenen Anlageempfehlungen konkret in Euro und Cent ablesen. Dabei lautet das Ziel allerdings nicht, kurzfristig möglichst hohe Gewinne einzufahren oder zu jedem einzelnen Stichtag besser abzuschneiden als gängige Vergleichsindizes. Im Mittelpunkt steht statt dessen der Gedanke, scheinbar Gegensätzliches miteinander zu verbinden – und das auf gleich zwei Ebenen. Je erfolgreicher das gelingt, desto besser langfristig auch die Ergebnisse.
Erste Ebene: Buy-and-hold oder Absolute Return?
Man muss einen einmal gekauften Aktienfonds nur lange genug halten, um mit ihm bessere Ergebnisse zu erwirtschaften als mit jeder anderen Anlage – das war über Generationen hinweg eine in Stein gemeißelte Grundregel der Investmentindustrie. Doch die Technologieblase zur Jahrtausendwende und die jüngste Finanzkrise haben den Granit mächtig bröckeln lassen: Aktuell liegen viele Aktienfonds selbst über zehn Jahre noch im Minus, von Rendite gar nicht zu reden. Ein mehr als unbefriedigender Zustand, der bei einigen Japan-Fonds sogar schon 20 Jahre andauert.
Der Buy-and-hold-Gedanke ist tot, verkünden deshalb seit 2002 die Anbieter sogenannter Absolute-Return-Fonds. Sie stellen aus den verschiedensten Zutaten einen Anlage-Mix zusammen, der möglichst in jedem Kalenderjahr einen positiven Ertrag abwerfen soll. Einige machen das recht erfolgreich, andere wiederum verzetteln sich und bleiben den im Vergleich zu einer risikolosen Geldmarktanlage versprochenen Mehrertrag ein ums andere Mal schuldig.
Welche Seite hat Recht? Eine Diskussion, auf die sich die Redaktion von DER FONDS in den Musterdepots gar nicht erst einlässt.
Selbstverständlich versprechen Aktien als Risikopapiere langfristig einen höheren Ertrag als Bundesschatzbriefe oder Staatsanleihen. Aber, das ist das Entscheidende: Man darf nicht zu 100 Prozent in ihnen investiert sein, wenn an den Märkten alle Zeichen auf Sturm stehen.
Selbstverständlich ist es sinnvoll, Verluste zu begrenzen und mit dem eigenen Depot einen absoluten Ertrag anzustreben. Aber muss es denn zwangsläufig in jedem Kalenderjahr sein? Je enger das Korsett, desto begrenzter die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite.
Pragmatismus und Flexibilität – auf diesen beiden Pfeilern ruht aus dem zuvor Ausgeführten abgeleitet das Konzept aller DER-FONDS-Musterdepots. Konkret: Alle drei Depots enthalten überwiegend klassische Aktienfonds, variieren jedoch deren Gewichtung und haben das oberste Ziel, keinen einzigen rollierenden Fünf-Jahres-Zeitraum mit einem Verlust abzuschließen. Darüber hinaus streben alle drei Depots auf Sicht von zehn Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von mindestens 6 Prozent an.
Um jederzeit flexibel zu bleiben und die formulierten Ziele zu erreichen, nutzen alle drei Musterdepots die Kasse als strategisches Instrument. Ihr Anteil darf jederzeit zwischen null und 80 Prozent variieren. Darüber hinaus gibt es in jedem Jahr zum 1. Januar ein Rebalancing, bei dem – unabhängig von der Asset Allocation am 31. Dezember des Vorjahres – der Anteil von Geldmarktfonds auf 50 Prozent aufgestockt oder herabgesetzt wird. Als Vergleichsindex für alle drei Depots gilt entsprechend die Kombination aus 50 Prozent MSCI World und 50 Prozent Euro-Geldmarkt.
Zweite Ebene: Trend oder Turnaround?
Um mit Investmentfonds Geld zu verdienen, gibt es die unterschiedlichsten Strategien. Ein langfristig sehr erfolgreicher Weg, den auch viele Dachfondsmanager gehen, führt über die klassische Trendfolge-Methode: Ins Portfolio kommen ausschließlich Fonds, die einen intakten Aufwärtstrend aufweisen. Bricht ein Trend, wird die entsprechende Position verkauft.
Antizyklisch orientierte Anleger handeln genau entgegengesetzt: Sie halten nach stark gefallenen Fonds Ausschau, für die sich zum Zeitpunkt des Kaufs kaum jemand interessiert. Entdeckt die breite Masse den Markt neu, verkaufen sie in die fällige Erholung hinein. Langfristig und konsequent umgesetzt lassen sich auch damit weit überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen.
Auf die Frage, welche der beiden beschriebenen Strategien die erfolgversprechendere ist, gibt DER FONDS ebenfalls eine pragmatische Antwort: Man weiß es nicht genau. Deshalb führt die Redaktion sowohl ein Trend-Depot als auch ein bewusst antizyklisch aufgestelltes Turnaround-Depot und kombiniert in einem dritten Depot die besten Ideen beider Lager. Dieses Best–of–Two–Depot bezieht darüber hinaus auf internationale oder europäische Aktien spezialisierte Fondsklassiker in die Anlagestrategie ein.
Welchen konkreten Leitlinien DER FONDS bei der Bestückung der einzelnen Depots folgt, ist im folgenden aufgeführt.
Depot 1: Das Trend-Depot
Als Kaufkandidaten in Frage kommen grundsätzlich alle Fonds, die einem langfristig aussichtsreich erscheinenden Trend folgen, der kurzfristig intakt scheint.
Für den Verkauf gibt es - anders als beispielsweise bei einem rein quantitativ arbeitenden Trendfolgemodell - keine starren Regularien. Verkauft wird allerdings, wenn sich die langfristigen Erfolgsaussichten für ein Investmentthema spürbar abschwächen und sich der jeweilige Fonds auch kurzfristig in einem Abwärtstrend befindet.
Beim Kauf bekommt kein Fonds mehr als 10 Prozent Anteil am Depot, bei Überschreiten von 15 Prozent erfolgt automatisch eine Reduzierung auf 10 Prozent.
Der Einsatz von Short-ETFs ist möglich, ihr maximaler Anteil am Depot darf allerdings 20 Prozent nicht übersteigen.
Depot 2: Das Turnaround-Depot
Enthalten sind überwiegend Fonds aus stark eingebrochenen Märkten, die ein überdurchschnittliches Erholungspotenzial erwarten lassen oder Fonds, die sich aus klar nachvollziehbaren Gründen vorübergehend schwächer entwickelt haben als vergleichbare Wettbewerber.
Als Kaufkandidat in Frage kommen grundsätzlich alle Fonds, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:
– sie hinken im laufenden Jahr, über drei Jahre oder fünf Jahre signifikant hinter dem MSCI World hinterher
– sie kommen aus einer Fondskategorie, die in den vorangegangenen Jahren per saldo deutliche Mittelrückflüsse zu beklagen hatte
– in der Presse erscheinen nur sehr wenige beziehungsweise überwiegend negative Artikel über den betreffenden Markt
– es gibt einen konkreten Auslöser, der die Phase der Underperformance eines Marktes oder eines einzelnen Fonds zu beenden verspricht
Verkauft wird grundsätzlich nur dann, wenn die Stimmung gedreht hat, abzulesen an folgenden Kriterien:
– die Underperformance gegenüber dem MSCI World beziehungsweise anderen Fonds wurde komplett aufgeholt
– es gibt starke Mittelzuflüsse in die jeweilige Kategorie
– es gibt plötzlich vermehrt positive bis sehr positive Berichterstattung über die Zukunftsaussichten eines Marktes beziehungsweise über die Performance eines bestimmten Fonds
Der Kauf eines als interessant erachteten Fonds erfolgt in der Regel in mehreren Tranchen. Fonds, deren Anteil 20 Prozent oder mehr des gesamten Depotvermögens ausmachen, dürfen nicht weiter zugekauft werden.
Steigt der Anteil eines Fonds durch starke Zugewinne auf mehr als 30 Prozent, so erfolgt ein automatisches Rebalancing auf 20 Prozent.
Der Einsatz von Short-ETFs ist möglich, ihr maximaler Anteil am Depot darf allerdings 10 Prozent nicht übersteigen.
Depot 3: Das Best-of-Two-Depot
Das Best-of-Two-Depot kombiniert die Strategien der Depots „Trend“ und „Turnaround“ und berücksichtigt darüber hinaus auf internationale und europäische Aktien spezialisierte „Fonds-Klassiker“, die bis zu 30 Prozent des Portfolios ausmachen dürfen.
Der Einsatz von Short-ETFs ist möglich, ihr maximaler Anteil am Depot darf allerdings 10 Prozent nicht übersteigen.
Erste Ebene: Buy-and-hold oder Absolute Return?
Man muss einen einmal gekauften Aktienfonds nur lange genug halten, um mit ihm bessere Ergebnisse zu erwirtschaften als mit jeder anderen Anlage – das war über Generationen hinweg eine in Stein gemeißelte Grundregel der Investmentindustrie. Doch die Technologieblase zur Jahrtausendwende und die jüngste Finanzkrise haben den Granit mächtig bröckeln lassen: Aktuell liegen viele Aktienfonds selbst über zehn Jahre noch im Minus, von Rendite gar nicht zu reden. Ein mehr als unbefriedigender Zustand, der bei einigen Japan-Fonds sogar schon 20 Jahre andauert.
DER FONDS
Welche Seite hat Recht? Eine Diskussion, auf die sich die Redaktion von DER FONDS in den Musterdepots gar nicht erst einlässt.
Selbstverständlich versprechen Aktien als Risikopapiere langfristig einen höheren Ertrag als Bundesschatzbriefe oder Staatsanleihen. Aber, das ist das Entscheidende: Man darf nicht zu 100 Prozent in ihnen investiert sein, wenn an den Märkten alle Zeichen auf Sturm stehen.
Selbstverständlich ist es sinnvoll, Verluste zu begrenzen und mit dem eigenen Depot einen absoluten Ertrag anzustreben. Aber muss es denn zwangsläufig in jedem Kalenderjahr sein? Je enger das Korsett, desto begrenzter die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite.
Pragmatismus und Flexibilität – auf diesen beiden Pfeilern ruht aus dem zuvor Ausgeführten abgeleitet das Konzept aller DER-FONDS-Musterdepots. Konkret: Alle drei Depots enthalten überwiegend klassische Aktienfonds, variieren jedoch deren Gewichtung und haben das oberste Ziel, keinen einzigen rollierenden Fünf-Jahres-Zeitraum mit einem Verlust abzuschließen. Darüber hinaus streben alle drei Depots auf Sicht von zehn Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von mindestens 6 Prozent an.
Um jederzeit flexibel zu bleiben und die formulierten Ziele zu erreichen, nutzen alle drei Musterdepots die Kasse als strategisches Instrument. Ihr Anteil darf jederzeit zwischen null und 80 Prozent variieren. Darüber hinaus gibt es in jedem Jahr zum 1. Januar ein Rebalancing, bei dem – unabhängig von der Asset Allocation am 31. Dezember des Vorjahres – der Anteil von Geldmarktfonds auf 50 Prozent aufgestockt oder herabgesetzt wird. Als Vergleichsindex für alle drei Depots gilt entsprechend die Kombination aus 50 Prozent MSCI World und 50 Prozent Euro-Geldmarkt.
Zweite Ebene: Trend oder Turnaround?
Um mit Investmentfonds Geld zu verdienen, gibt es die unterschiedlichsten Strategien. Ein langfristig sehr erfolgreicher Weg, den auch viele Dachfondsmanager gehen, führt über die klassische Trendfolge-Methode: Ins Portfolio kommen ausschließlich Fonds, die einen intakten Aufwärtstrend aufweisen. Bricht ein Trend, wird die entsprechende Position verkauft.
Antizyklisch orientierte Anleger handeln genau entgegengesetzt: Sie halten nach stark gefallenen Fonds Ausschau, für die sich zum Zeitpunkt des Kaufs kaum jemand interessiert. Entdeckt die breite Masse den Markt neu, verkaufen sie in die fällige Erholung hinein. Langfristig und konsequent umgesetzt lassen sich auch damit weit überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen.
Auf die Frage, welche der beiden beschriebenen Strategien die erfolgversprechendere ist, gibt DER FONDS ebenfalls eine pragmatische Antwort: Man weiß es nicht genau. Deshalb führt die Redaktion sowohl ein Trend-Depot als auch ein bewusst antizyklisch aufgestelltes Turnaround-Depot und kombiniert in einem dritten Depot die besten Ideen beider Lager. Dieses Best–of–Two–Depot bezieht darüber hinaus auf internationale oder europäische Aktien spezialisierte Fondsklassiker in die Anlagestrategie ein.
Welchen konkreten Leitlinien DER FONDS bei der Bestückung der einzelnen Depots folgt, ist im folgenden aufgeführt.
Depot 1: Das Trend-Depot
Als Kaufkandidaten in Frage kommen grundsätzlich alle Fonds, die einem langfristig aussichtsreich erscheinenden Trend folgen, der kurzfristig intakt scheint.
Für den Verkauf gibt es - anders als beispielsweise bei einem rein quantitativ arbeitenden Trendfolgemodell - keine starren Regularien. Verkauft wird allerdings, wenn sich die langfristigen Erfolgsaussichten für ein Investmentthema spürbar abschwächen und sich der jeweilige Fonds auch kurzfristig in einem Abwärtstrend befindet.
Beim Kauf bekommt kein Fonds mehr als 10 Prozent Anteil am Depot, bei Überschreiten von 15 Prozent erfolgt automatisch eine Reduzierung auf 10 Prozent.
Der Einsatz von Short-ETFs ist möglich, ihr maximaler Anteil am Depot darf allerdings 20 Prozent nicht übersteigen.
Depot 2: Das Turnaround-Depot
Enthalten sind überwiegend Fonds aus stark eingebrochenen Märkten, die ein überdurchschnittliches Erholungspotenzial erwarten lassen oder Fonds, die sich aus klar nachvollziehbaren Gründen vorübergehend schwächer entwickelt haben als vergleichbare Wettbewerber.
Als Kaufkandidat in Frage kommen grundsätzlich alle Fonds, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:
– sie hinken im laufenden Jahr, über drei Jahre oder fünf Jahre signifikant hinter dem MSCI World hinterher
– sie kommen aus einer Fondskategorie, die in den vorangegangenen Jahren per saldo deutliche Mittelrückflüsse zu beklagen hatte
– in der Presse erscheinen nur sehr wenige beziehungsweise überwiegend negative Artikel über den betreffenden Markt
– es gibt einen konkreten Auslöser, der die Phase der Underperformance eines Marktes oder eines einzelnen Fonds zu beenden verspricht
Verkauft wird grundsätzlich nur dann, wenn die Stimmung gedreht hat, abzulesen an folgenden Kriterien:
– die Underperformance gegenüber dem MSCI World beziehungsweise anderen Fonds wurde komplett aufgeholt
– es gibt starke Mittelzuflüsse in die jeweilige Kategorie
– es gibt plötzlich vermehrt positive bis sehr positive Berichterstattung über die Zukunftsaussichten eines Marktes beziehungsweise über die Performance eines bestimmten Fonds
Der Kauf eines als interessant erachteten Fonds erfolgt in der Regel in mehreren Tranchen. Fonds, deren Anteil 20 Prozent oder mehr des gesamten Depotvermögens ausmachen, dürfen nicht weiter zugekauft werden.
Steigt der Anteil eines Fonds durch starke Zugewinne auf mehr als 30 Prozent, so erfolgt ein automatisches Rebalancing auf 20 Prozent.
Der Einsatz von Short-ETFs ist möglich, ihr maximaler Anteil am Depot darf allerdings 10 Prozent nicht übersteigen.
Depot 3: Das Best-of-Two-Depot
Das Best-of-Two-Depot kombiniert die Strategien der Depots „Trend“ und „Turnaround“ und berücksichtigt darüber hinaus auf internationale und europäische Aktien spezialisierte „Fonds-Klassiker“, die bis zu 30 Prozent des Portfolios ausmachen dürfen.
Der Einsatz von Short-ETFs ist möglich, ihr maximaler Anteil am Depot darf allerdings 10 Prozent nicht übersteigen.
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