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Flossbach von Storch zum robusten Investieren Der Fünfklang guter Geldanlage

Internationale Flaggen
Internationale Flaggen: Diversifikation bedeutet nicht nur, sein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen und Einzeltitel aufzuteilen, sondern auch auf verschiedene Währungsräume. | Foto: imago images / IP3press

Anleger haben unseres Erachtens drei Möglichkeiten, ihr Geld zu anzulegen: Erstens, sie vertrauen auf die Allmacht der Notenbanken, jede Krise lösen zu können. Zweitens, sie setzen alles auf die nächste große Krise des Finanzsystems. Oder drittens, sie wählen eine robuste Anlagestrategie mit genügend Risikopuffer, um Krisen einigermaßen schadlos zu überstehen, ohne dabei den Großteil des Renditepotenzials zu opfern.

Es wird schon alles gut gehen, oder?

Anleger, die Variante 1 wählen, unterschätzen die langfristigen Risiken und die Fragilität des Finanzsystems. Sie leben im Vertrauen auf eine kontinuierliche Welt. Der größte Teil ihres Vermögens steckt in Zinsprodukten mit Renditen nahe null. Das Nullzinsumfeld bereitet ihnen keine allzu großen Sorgen – „wird schon wieder“. Struktur- und Trendbrüche kommen in ihrer Welt schlicht nicht vor. Das ist bequem, langfristig aber eine Gefahr für das Vermögen. Im Grunde verhält sich dieser Typ Anleger wie ein Truthahn: Er freut sich des Lebens. Tag für Tag stolziert er zu seinem Futtertrog – bis Thanksgiving kommt. Am Ende des Tages landet er im Bräter.

Der Crash kommt garantiert, fragt sich nur wann?

Anleger, die Investmentvariante zwei bevorzugen, verhalten sich genau andersherum: Sie rechnen stets mit dem Allerschlimmsten und wetten auf den großen Crash. Indem sie (das betrifft vorzugsweise den Profi) sich an den Terminmärkten entsprechend positionieren oder ihr Vermögen monothematisch strukturieren, etwa alles in Gold investieren und im Garten vergraben. Ihr Problem ist, dass sie nicht wissen, wann es kracht; einen Crash wie im Frühjahr gibt es nicht auf Bestellung. Möglicherweise kommt er viel später, als diejenigen, die darauf wetten, gedacht haben. Da eine solche Wette sehr kostspielig ist, kann es sein, dass der Wetteinsatz größtenteils verloren ist, noch bevor es kracht.

Risiken streuen, Anlagegelegenheiten erkennen

Bleibt die dritte Anlagevariante: eine robuste Anlagestrategie. Deren Kern ist ein breit aufgestelltes Portfolio bestehend aus verschiedenen Anlageklassen und Einzeltiteln. In turbulenten Phasen sollte die Strategie widerstandsfähig genug sein, um Verluste auf ein tragbares Maß zu begrenzen – im Frühjahr ließ sich das sehr gut nachvollziehen. In ruhigen Zeiten lassen sich damit gute Erträge erwirtschaften. Aber wie könnte die Strategie konkret aussehen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Geld sinnvoll anzulegen. Nicht zuletzt hängt das von den persönlichen Vorlieben und dem Risikoempfinden eines jeden Anlegers ab. Es ist daher nicht unsere Absicht, Vorschriften zu machen. Die folgenden Ausführungen sind vielmehr als Hinweise zu verstehen – Hinweise, die unserem Wissen und unseren Erfahrungen in der Vermögensverwaltung entspringen.

Anlagestrategien brauchen klare Regeln

So sollte eine Anlagestrategie unseres Erachtens klaren Regeln folgen. Etwa der, dass ein Vermögen stets breit diversifiziert, also breit aufgestellt sein sollte. Nicht alles auf das Sparbuch. Nicht alles in Anleihen. Und auch nicht alles in Aktien oder Edelmetalle. In der Diversifikation spiegelt sich die Einsicht des Anlegers wider, die Zukunft nicht vorhersagen zu können, sich aber bestmöglich wappnen zu wollen. Der klassische Multi-Asset-Ansatz.

Vermögen breit streuen

Diversifikation bedeutet unseres Erachtens aber nicht nur, sein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen und Einzeltitel aufzuteilen. Es bedeutet auch, es auf verschiedene Währungsräume aufzuteilen. Ein Investor aus dem Euroraum tut gut daran, nicht all sein Geld in der Heimatwährung zu disponieren, sondern auch in ‚robusteren‘ Währungen.