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„Der Goldpreis wird noch weiter fallen“

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Amerikas Energierevolution trifft den Goldpreis

Das globale Interesse der Anleger am US-Dollar wächst, da die derzeitige Wiederbelebung der amerikanischen Wirtschaft auf einer Revolution in der Energiewirtschaft basiert. Die Energieproduktion in den USA steigt: Die Nachfrage nach Öl hingegen nimmt aufgrund des reichlichen Angebots an günstigem Schiefergas und weiteren Effizienzsteigerungen ab.

Diese Trends wirken sich deutlich auf die Ölimporte der USA, und äußerst günstig auf die Außenhandelsbilanz des Landes aus. Die US-amerikanische Volkswirtschaft ist in der Tat eine der wenigen Volkswirtschaften, deren Energiebilanz sich verbessert. Amerika verfügt jedoch nicht nur über ausreichend Treibstoff, sondern auch über sehr günstige Energiequellen. Die Lebensadern einer jeden Wirtschaft verhelfen der US-Industrie zu einem immensen globalen Wettbewerbsvorteil.

In Europa herrscht Unsicherheit und Chinas Wirtschaft wächst trotz Anzeichen einer Abkühlung immer noch. In solchen Zeiten bieten die sich erholende US-Wirtschaft und ihre zunehmende Energieunabhängigkeit Anlegern sehr überzeugende Argumente.

Der Goldpreis bleibt sicherlich ein Schlüsselindikator für die Bedenken der Anleger. Derzeit profitiert der US-Dollar und nicht Gold von der Nervosität der Anleger. Als Folge der wirtschaftlichen Erholung verhält sich der Greenback im Moment stärker als in den vergangenen Jahren wie eine Reservewährung.

Auf kurze Sicht hält die Flucht in US-Vermögenswerte wie den US-Dollar oder US-Staatsanleihen anstelle von Gold an. Abgesehen von den wirtschaftlichen und energiewirtschaftlichen Faktoren sind der US-Dollar und Staatsanleihen für nervöse Anleger auch aus anderen Gründen attraktiv. Beide bieten wesentlich größere und liquidere Märkte als Gold und sind daher (in Anbetracht der derzeitigen Vorteile Amerikas) eine bevorzugte Wahl für sichere Kapitalanlagen.

Das Spiel der Spekulanten

Ein weiterer Faktor, der für den jüngsten Rückgang des Goldpreises verantwortlich ist, sind Momentum-Anlagen. Da sich mittlerweile ein Abwärtstrend bei Gold etabliert hat, dürften Momentum-Anleger zunehmend Short-Positionen in Gold eingehen. Das spekulative Element am Goldmarkt wird den Abwärtsdruck noch verstärken.

Längerfristig bewerten wir Gold jedoch positiv. Denn sobald die Konsolidierung und der Preisrückgänge zu Ende ist, dürften erneute Preisanstiege anstehen. Denn die fundamentalen Faktoren, die den Preis des Edelmetalls in den vergangenen Jahren in die Höhe treiben, sind nicht aus der Welt. Weltweit prägen niedrige Zinsen und eine Geldpolitik der quantitativen Lockerung die Situation in den meisten Industrieländern.

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