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Portfoliomanager Thomas Meyer über Corona „Der Immobilienfonds Wertgrund Wohnselect kommt gut durch die Krise"

Thomas Meyer managt den offenen Immobilienfonds Wertgrund Wohnselect.
Thomas Meyer managt den offenen Immobilienfonds Wertgrund Wohnselect. | Foto: Wertgrund Immobilien
Hochhaus Coloria in Köln
Quelle: Wertgrund

DAS INVESTMENT: Herr Meyer, mit einem Performance-Plus von über 6 Prozent seit Jahresbeginn liegt der Wertgrund Wohnselect deutlich über anderen offenen Immobilienfonds. Was verhilft dem Fonds zum Erfolg?

Thomas Meyer: Wir haben vor einiger Zeit den Investment-Schwerpunkt erweitert und konzentrieren uns auf Nachverdichtungen von Bestandsimmobilien und Projektentwicklungen. In Wedel in Schleswig-Holstein entstanden durch Nachverdichtungen über 70 Neubauwohnungen. Auch die Revitalisierung eines in die Jahre gekommenen Hochhauses in Köln steht stellvertretend für diesen Ansatz. Das Objekt heißt jetzt Coloria. Zudem entwickeln wir Objekte, die wir vor einiger Zeit angekauft haben, konsequent weiter – zum Beispiel durch energetische Sanierungen. Dadurch steigt ihr Wert.

Sie investieren am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Wie macht sich die Corona-Krise dort bemerkbar?

Meyer: Die Corona-Krise haben wir nicht wirklich gespürt, denn die Zahl der Mietausfälle war bei Wohnungen gering. Wenn sich Mieter gemeldet haben, haben wir individuelle Lösungen gefunden. Bei Gewerbeflächen, die einen deutlich kleineren Teil im Portfolio ausmachen, gab es tatsächlich einen leichten Anstieg von Mietausfällen. Aber dafür haben wir auch Lösungen gefunden. Auf Portfolio-Ebene fällt das überhaupt nicht ins Gewicht. Manchmal haben Nachvermietungen etwas länger gedauert. Es war schwer, Besichtigungstermine zu organisieren.

Die Inflation steigt und Notenbanken stehen zunehmend unter Druck, die Zinsen zu erhöhen. Welche Reaktion ist im Portfoliomanagement angemessen?

Meyer: Für Immobilien-Investments ist besonders ein stabiler und sicherer Cashflow wichtig. Wohnimmobilien-Portfolios sind per se granular und haben wenig bis gar keine Klumpenrisiken. Darüber hinaus besteht ja die Möglichkeit, Mieten zu erhöhen – auch wenn die Ampelkoalition die Kappungsgrenze auf 11 Prozent alle drei Jahre reduzieren will. Wir vereinbaren für Neubauten vermehrt indexierte Mietverträge. So kann man der  Inflation auf Cashflow-Ebene begegnen. Wichtig ist auch, in turbulenteren Zeiten eine niedrige Fremdkapitalquote zu haben. Beim Wertgrund Wohnselect liegt sie derzeit bei rund 10 Prozent.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Im September haben Sie neues Geld von Anlegern eingesammelt. Was passiert damit?

Meyer: Das Kapital fließt in neue Projekte. Außerdem sollen damit ältere, höher verzinste Darlehen getilgt und das Liquiditätsportfolio ausgebaut werden. Auch bei Liquiditätsanlagen setzen wir zunehmend unseren Nachhaltigkeitsansatz um. Beim Wertgrund Wohnselect werden wir die Anlagen in grüne Bundeswertpapiere ausbauen.

Wovon lassen Sie lieber die Finger?

Meyer: Vor Immobilien mit hohem Gewerbeanteil und Betreiberimmobilien. Sie passen nicht zu unserer Strategie. Wir haben unser Know-how in 30 Jahren im klassischen mittelpreisigen Wohnimmobiliensegment in Deutschland aufgebaut. Darauf wollen wir uns weiter konzentrieren.

Welche Anlagen finden Sie interessant, sind aber noch nicht stark investiert?

Meyer: Der öffentlich geförderte Neubau ist spannend. Mit dem Wohnselect legen wir schon in diesem Segment an. Es gibt aber noch Potenzial. Der Investitionsansatz, den wir unter anderem mit dem Liesel Quartier in Göttingen verfolgen, hat eine soziale Komponente und ist zukunftsstark.

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