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Japan: Nikkei-Index knackt den Rekord von 1989

In den vergangenen Wochen wurde oft spekuliert, wann es soweit sein wird. Nun gibt es an Japans Börse Grund zu feiern: Der Aktienindex Nikkei 225 hat den ewigen Rekord von 1989 gebrochen. Befeuert haben den Kurs zuletzt vor allem ausländische Investoren und die boomende Chip-Industrie. Die guten Quartalszahlen, die der Chip-Herstellers Nvidia am Mittwoch veröffentlicht hat, zogen auch die japanischen Chip-Aktien mit nach oben und brachten dem Tokioter Leitindex so die nötigen Punkte zum neuen Rekord.
Das letzte Rekordhoch der japanischen Börse liegt fast 35 Jahre zurück. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index erreichte im Dezember 1989 seinen Rekordstand von 38.915 Punkten, bevor die Spekulationsblase platzte und der Immobilienmarkt zusammenbrach. Daraufhin ging an der japanischen Börse jahrzehntelang wenig bis gar nichts.
Für Investoren aus dem Ausland war der japanische Markt lange Zeit schwer zugänglich. Aufgrund der China-Schwäche und des Risikos eines von China bedrohten Taiwans wendeten Anleger sich allerdings vermehrt Japan zu. Im vergangenen Jahr besuchte Warren Buffett das Land der aufgehenden Sonne und beteiligte sich bei großen japanischen Handelsgesellschaften. 2023 konnte der Nikkei bereits ein Plus von 30 Prozent verzeichnen.
Japan unterstützt diese Entwicklung, indem das Land die börsennotierten Unternehmen dazu animiert, sich attraktiver für ausländische Investoren zu machen. Durch Steuererleichterungen bei Kursgewinnen sollen zudem die Japaner selbst für den Einstieg in den japanischen Aktienmarkt begeistert werden. Bislang gelten die Japaner als ähnliche Aktienmuffel wie die Deutschen.
Risiken der Kurs-Rally
Auf den Rekord von 1989 folgte der Crash. Zwar ist die Ausgangslage über 30 Jahre später eine andere. Dennoch sind manche Aktionäre besorgt. Mit dem Allzeithoch haben sie gerechnet – jedoch nicht so früh im Jahr. Die Frage ist nun, ob die begünstigend wirkenden Faktoren anhalten können. Mit Blick auf die japanischen Chip-Aktien ist ein weiterer Anstieg möglich. Allerdings könnte eine vom Markt erwartete Zinserhöhung zum zweiten Quartal die Kurs-Rally auch bremsen.