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Kinder-Versicherungen: Günstige Tarife für Nachwuchs wichtig

Viele Versicherer in Deutschland bieten vor allem für die Zielgruppe der Eltern und Großeltern Policen-Bündel für Kinder an, die scheinbar unzertrennlich aus einer Kranken- und einer Unfallversicherung sowie einer kapitalbildenden Komponente bestehen. Der Hintergrund: Kinder sind diejenigen, deren Gesundheitsakten und Versicherungshistorien in der Regel noch aus unbeschriebenen Blättern bestehen. Daher zögern die Versicherer auch nicht, diesen Versicherten einen Rundumschutz anzubieten.
Die Absicherungen von Deutschlands größten Versicherern kommen mit folgenden Bezeichnungen daher: „Kinder-Police“, „Aktivplan-Kids“, „Kinder-Rundumschutz“, „Wie schön, dass du geboren bist“ und „Mein Zukunftsplan“. Liest man die vollmundigen Beschreibungen der Hochglanzbroschüren, stößt man auf gezieltes Marketing: Kinder sind unsere Zukunft, sind verletzlich und schutzbedürftig, heißt es da. Für die Lieben möchten alle nur das Beste. Manchmal sind „die Lieben“ ja auch die Neukunden von Morgen.
Fondsanlage für Rentenversicherung

Kinderschutz mit „Schieberegler“: Beim Versicherer Generali stammt die zunächst noch unter der Marke Aachen Münchener entwickelte Idee für ein Kinderprodukt aus dem Jahr 2004. Das seit 2018 beworbene Nachfolgeprodukt „Mein Zukunftsplan“ ist bereits weiterentwickelt. So können die Kunden nun auch noch während der Vertragslaufzeit zwischen konventionellen und fondsgebundenen Anlageformen und Investments in Edelmetalle wählen.
Auf Anfrage von DAS INVESTMENT teilt das Unternehmen mit, dass sich „weiterhin über 90 Prozent der laufenden Beiträge für den Vermögensaufbau zu 100 Prozent in Fonds“ befinden. Denn: „Altersvorsorgeprodukte werden im Regelfall über einen langen Zeitraum bis zum Renteneintritt abgeschlossen. Renditeorientierte Investmentfonds als Fondsanlage innerhalb von Rentenversicherungen eigenen sich deshalb als Anlageform besonders gut. Man kann nämlich in der Ansparphase von positiven Marktentwicklungen profitieren“, erklärt das zuständige Generali-Vorstandsmitglied Uli Rothaufe.
Steuern und Kosten als Rendite-Killer
Kunden sollten vor einem Abschluss aber immer wachsam auf die unterschiedlichen Kostenpositionen achten. Das zeigt folgendes Beispiel: Aus einer Einmalanlage von 30.000 Euro entstünde über eine Laufzeit von 30 Jahren zwar die stattliche Summe von 120.965,57 Euro, wenn man eine jährliche Entwicklung von 5 Prozent annimmt. Bereits bei einer Verwaltungsgebühr von gerade einmal 0,5 Prozent pro Jahr, entstünden Kosten in Höhe von 9.303,18 Euro. Und wie bereits erwähnt, ist das nur ein einziger der möglichen Kostenpunkte.

Hallo, Herr Kaiser!
Außerdem ist zu beachten, dass sich ein langer Atem auszahlt: Für Rentenverträge, die nach 2012 abgeschlossen wurden, gilt grundsätzlich Folgendes: Wenn die Police mindestens 12 Jahre lang läuft und das Geld erst nach dem 62. Lebensjahr an den Versicherten fließt, muss er nur die Hälfte seiner Kapitalerträge versteuern. Ein Beispiel: Aus 10.000 Euro werden nach zwölf Jahren 15.000 Euro, die der Kunde nach seinem 62. Lebensjahr abruft. Jetzt sind nur 2.500 Euro mit dem privaten Einkommensteuersatz zu versteuern.
Kunden wollen Investments in Fonds
Diesen Steuervorteil wollen auch viele Kunden der Debeka aktuell für Investments mit höheren Renditechancen als bei klassischen Lebensversicherungen nutzen, berichtet eine Sprecherin auf Anfrage: „Der überwiegende Anteil der Abschlüsse sind mittlerweile Anlagen mit 100 Prozent Fondsanteil.“ Seit Mitte 2016 werbe man für eine „chancenorientierte Rentenversicherung, aber schon vor der Einführung wurde im Rahmen der ganzheitlichen Beratung bei den Eltern von Neugeborenen zu den drei Sparten Krankenversicherung, Unfallversicherung und Rentenversicherung beraten.“
Da die Produkte wie die Kinder aber noch jung am Markt sind, werfen wir einen Blick auf die Gesamtperformance des von dem Versicherers aus Koblenz verwendeten Fonds Debeka Global Shares: Wer am 22.04.2016 zum Erstausgabewert von 100 Euro eingestiegen wäre, dürfte sich jetzt über eine Rendite vor Steuer- und Kostenabzug von 58 Prozent freuen (Stand: 20. März 2023). Das entspricht einer jährlichen Entwicklung von etwa 8,5 Prozent.
Die Deutsche Rentenversicherung zahlte im Jahr 2021 insgesamt knapp 311 Milliarden Euro aus. Gegenüber dem Jahr 1991 haben sich die Ausgaben damit nahezu verdreifacht (siehe Grafik oben). Und bis die gesetzliche Rentenkasse mithilfe der von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geplanten Aktienrente auf einer breiteren Basis steht, wird es noch 15 Jahre dauern. Wie renditestark sich das noch aufzubauende Portfolio in der Praxis präsentiert, bleibt abzuwarten. Eines steht aber jetzt schon fest: Die 10 Milliarden Euro, die der Fiskus bald jährlich zur Stabilisierung des Rentensystems heranziehen möchte, wirken gegen die steigenden Ausgaben mickrig.