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Vermögensverwalter über Fleischersatz Der Markt steckt noch in Kinderschuhen

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Der Marktführer aus den USA hatte im Mai 2019 ein aufsehenerregendes Börsendebüt gefeiert, anschließend folgte eine Achterbahnfahrt. Schneller als erwartet erreichte der Konzern die Gewinnzone, zuletzt enttäuschten die Quartalszahlen jedoch. Skeptisch zu sehen ist, dass das Unternehmen nicht über ein Alleinstellungsmerkmal verfügt.

Die großen Nahrungsmittelkonzerne haben schnell erkannt, dass hier ein Wachstumsmarkt entsteht und ihr Sortiment bei vegetarischen und veganen Produkten rasch ausgebaut. Mit Hilfe ihrer enormen Marktposition bei Logistik und Vertrieb sollte es für sie ein Leichtes sein, schnell Marktanteile zu gewinnen. Mitentscheidend für den Durchbruch werden zudem Kooperationen mit Schnellrestaurantketten sein.

Neben bekannten Produkten wie pflanzliche Burger werden vor allem von Start-ups auch andere Ansätze verfolgt. Dazu gehören zum Beispiel essbare Insekten. In unseren Ohren klingt das zunächst wenig appetitlich, dennoch sollte man das Thema nicht unterschätzen. Weltweit gibt es mehr als 2.100 verzehrbare Insektenspezies. Da Insekten wechselwarme Tiere sind gelten sie offiziell nicht als Fleisch, sind aber teilweise protein- und nährstoffhaltiger. Zudem werden sie nicht in Tierschutzgesetzen erwähnt und unterstehen somit keinem besonderen Schutz.

Ein anderer, noch in den Kinderschuhen steckender Ansatz ist das sogenannte In-vitro-Fleisch. Hier wird das Fleisch auf Basis von Zellkulturen außerhalb des tierischen Organismus gezüchtet, die benötigten Stammzellen werden lebenden Spendertieren entnommen.

Keine Frage, der Markt für Fleischersatzprodukte ist ein boomender Markt, weltweit sind Investoren auf den Geschmack gekommen. Womöglich ist es aber noch zu früh, um genau analysieren zu können, welche Unternehmen am Ende die Nase vorn haben werden.

Der Autor Adrian Roestel ist Leiter Portfoliomanagement bei Huber, Reuss & Kollegen in München.

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