Der Praxisfall Wie eine alleinerziehende Mutter ihre Finanzen ordnet
Der Fall
Irene Zimmer ist 36 Jahre alt und geschieden und lebt mit ihren zwei Kindern(8 und 11 Jahre alt) zusammen. Sie geht wieder arbeiten und bringt es inklusive Unterhalt und Kindergeld auf ein Einkommen von netto 3.100 Euro im Monat. Ihr liquides Vermögen beläuft sich auf rund 92.000 Euro. Das würde sie gern längerfristig anlegen. Außerdem will sie sich um ihre Altersvorsorge kümmern. Betriebliche Altersvorsorge unterstützt ihr Chef nicht. Stattdessen will sie über Fonds sparen. Von den monatlich 400 Euro, die sie beiseitelegen kann, will sie 200 Euro anlegen. Eine größere Anschaffung ist nicht in Sicht, und seit der Scheidung kann sie nicht mehr viel aus der Ruhe bringen. Die Anlage kann also einen guten Knuff vertragen, sollte aber nicht spekulativ sein.
Der Vorschlag
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Zunächst nehme ich für diesen Modellfall einige Dinge an: Frau Zimmer hat ihr Todesfall- und Berufsunfähigkeitsrisiko ausreichend abgesichert. Außerdem gehe ich davon aus, dass sie mit Sachversicherungen bedarfsgerecht versorgt ist.
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Zu hinterfragen sind das genaue Rentenziel im Alter und die aus heutiger Sicht erwartete gesetzliche Rentenhöhe. Frau Zimmer entscheidet sich gegen die betriebliche Altersvorsorge. Damit ist es stattdessen sinnvoll, dass sie sich ein Angebot für eine Riester-Rente erstellen lässt. Hier würde sie für sich selbst 175 Euro Zulage sowie für die beiden Kinder 185 beziehungsweise 300 Euro Zulage im Jahr erhalten. Der Unterschied kommt daher, dass ein Kind vor 2008 geboren ist und damit geringere Förderung fließt. Insgesamt ist es ein jährliches Geschenk in Höhe von 660 Euro bei einem Eigenbeitrag von unter 50 Euro monatlich. Somit verbleiben aus dem laufenden Budget 150 Euro zum monatlichen Sparen. Sie legt also wunschgemäß langfristig 150 Euro auf zwei Fonds verteilt monatlich im Depot an, um das angestrebte Altersvorsorge-Vermögen wachsen zu lassen.