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„Der Preisrutsch beim Gold ist reine Manipulation“

in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Hannes Zipfel von den Edelmetallexperten von Solit Kapital
Hannes Zipfel von den Edelmetallexperten von Solit Kapital
Physisches Gold und Silber sind so gefragt wie lange nicht mehr. Infolge des Preiseinbruchs von fast 13 Prozent bei Gold und knapp 17 Prozent bei Silber in nur zwei Tagen explodierte die Nachfrage nach Barren und Münzen weltweit.

So stiegen die Absatzzahlen der größten Münzprägeanstalt der Welt, der US Mint, bereits am 16. April auf das höchste April-Volumen seit der Datenerfassung ab 1982. Das Verhältnis zwischen Käufern und Verkäufern liegt bei den großen Metallhändlern mittlerweile bei 30 zu 1. Die Nachfrage ist wesentlich größer als das Angebot.

Weltweit beobachten wir bereits bedeutende Lieferverzögerungen bis hin zu Produktengpässen bei nahezu allen gängigen Bullionmünzen wie dem Krügerrand oder dem Maple Leaf.

Der Auslöser

Für den starken Kursrutsch an den Edelmetallmärkten sind die Terminmärkte in London und New York verantwortlich. Das Handelsvolumen betrug allein an der US-Terminbörse Comex 2.336 Tonnen Gold an nur zwei Tagen. Das entspricht 82 Prozent der Weltjahresproduktion. Es handelt sich also um ein reines Terminmarkt-Phänomen – mit realem Goldhandel hat das nichts mehr zu tun. Das ist Preismanipulation pur.

Die Manipulation über Papiergoldkontrakte sowie die dahinter stehende Motivation sind mittlerweile derart offensichtlich, dass ein negativer Einfluss auf die physische Nachfrage nach Gold ausbleibt.

Ganz im Gegenteil: Privatanleger und institutionelle Investoren nutzen das ermäßigte Preisniveau für massive Käufe. Denn an den Gründen für den Umtausch von US-Dollar, Euro, Yen oder Pfund in die Edelmetallwährungen Gold und Silber hat sich nichts geändert. Gold und Silber dienen seit über 5.000 Jahren als sichere Vermögensspeicher. Sie schwanken im Preis, sind aber nicht wie der Euro in ihrer Existenz bedroht.

Aufgrund der Lieferverzögerungen und Produktengpässe im physischen Großhandel können Privatanleger aktuell immer schwieriger physisches Gold und Silber erwerben und müssen sich auf lange Bearbeitungszeiten ihrer Anfragen einstellen.

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