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Was außerdem noch zählt „Der Schuldenstand zeigt nicht die ganze Geschichte“

Fondsmanager Michael Vander Elst
Fondsmanager Michael Vander Elst: „Die Politik der Zentralbanken hat sich verändert“ | Foto: Degroof Petercam AM

DAS INVESTMENT: Warum haben sich asiatische und übrige Schwellenländeranleihen in fünf beziehungsweise drei Jahren so unterschiedlich entwickelt?

Michael Vander Elst: Wirtschaftszyklen laufen in Schwellenländer nicht synchron ab. In Mitteleuropa weisen die meisten Volkswirtschaften positive Produktionslücken auf, was den Arbeitsmarkt verknappte, Immobilienpreise boomen ließ und zu Inflation führte, die über die oberen Zielbänder der Zentralbank hinausging.

Asien, und insbesondere China, ist zu einem dominanten Akteur in der Weltwirtschaft und zum Motor des globalen Wachstums geworden. Die asiatischen Volkswirtschaften haben aus der Währungskrise von 1997 gelernt und sind gut gegen wirtschaftliche Schocks gewappnet.

Lateinamerika ist stärker von den Rohstoffpreisen abhängig, die niedrig waren und sich seit ein paar Monaten langsam erholen. Die meisten Länder der Region wachsen nur relativ gering, bei einigen schrumpft sogar die Produktivität. Das lässt sich dadurch erklären, dass der hohe Kreditbedarf des Staates, zum Beispiel in Brasilien die Zinsen in die Höhe treibt und private Investitionen damit verdrängt. Warum sollte jemand in die lokale Wirtschaft investieren, wenn der risikofreie Zinssatz für Staatsanleihen über 10 Prozent liegt?

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>>>Michael Vander Elst managt mit dem DPAM Bonds Emerging Markets Sustainable (ISIN: LU0907927338) einen der erfolgreichsten Fonds für Schwellenländer-Anleihen in lokalen Währungen. Das Fondsporträt finden Sie hier, und die Auswahl „Rentenfonds gemischte Laufzeiten, Schwellenländer“ in unserer Fondsdatenbank können Sie hier ansehen.

Wie wirkt sich die Geldpolitik in den USA und Europa auf die Staatsanleihen in den Schwellenländern aus.

Vander Elst: Die Politik der Zentralbanken in den Schwellenländern hat sich im Vergleich zu früheren Abschwüngen verändert. Diesmal konnten sie die Geldpolitik aggressiv lockern und damit die Binnenkonjunktur unterstützen. Darüber hinaus haben einige auch Programme zum Ankauf von Vermögenswerten aufgelegt. Warum war es dieses Mal anders?

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