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Inflationsschock eingepreist Der Wohlstand wird sich nicht in Luft auflösen

Zeitungskiosk im nordrhein-westfälischen Stolberg
Zeitungskiosk im nordrhein-westfälischen Stolberg: Auch wenn Zeitungsschlagzeilen mitunter anderes verheißen - eine konjunkurelle Katastrophe steht Deutschland nicht bevor, meint Vermögensverwalter Thomas Buckard. | Foto: imago images / blickwinkel

Natürlich gibt es diesen Inflationsschock, aber die Börse hat bereits viel davon vorweggenommen. Selbst wenn die EZB die Zinsen anheben würde, wäre das für den Dax kein Problem. Jedoch stecken die Notenbanken in einem Dilemma: Auf der einen Seite müssen sie die Wirtschaft ankurbeln, die aufgrund der aktuellen Situation gerade massiv einbricht – eine Rezession in Deutschland ist bereits laut neuestem Sentix-Konjunkturindikator ausgemachte Sache. Auf der anderen Seite müssen sie die Inflation bekämpfen. Das ist wie ein Kampf gegen die sprichwörtlichen Windmühlen.

Deswegen und aufgrund der stark gestiegenen Verschuldung werden die Zinsen nicht so stark ansteigen, dass wir in Europa auf absehbare Zeit einen positiven Realzins sehen werden. Hier bietet es sich also an, in den eigenen Lebensstandard zu investieren und sein Vermögen darüber hinaus durch Investition in „gute“ Aktien und Gold zu schützen.

Gute Aktien bieten Unternehmen mit einer hohen Preissetzungsmacht, zum Beispiel aus den Bereichen Nahrungsmittel und Technologie. Diese können Preissteigerungen an die Verbraucherinnen und Verbraucher überwälzen. Auf diese auf diese Weise bleiben sie ein starker Marktteilnehmer. Wohingegen Unternehmen, die deutlich unter den gestiegenen Import- und Energiepreisen leiden, diese Kosten oft nicht weiterreichen können und in Schwierigkeiten geraten.

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Weil Amerika vom Ukraine-Konflikt weniger direkt betroffen ist, verschieben sich die Gewichte wieder dorthin. Die Aufholjagd im europäischen Markt der ersten zwei Monate dieses Jahres ist erst einmal vorbei. Das wird sicher noch eine Weile so bleiben, und wir werden abwarten, was der Dax daraus macht.

Aber allen Katastrophenmeldungen in „Bild-Zeitung“ und Co. zum Trotz: Die Welt wird nicht untergehen, und auch der Wohlstand wird sich nicht in Luft auflösen. Dabei hilft uns der sogenannte statistische Basiseffekt. Selbst wenn die Energiepreise in einem Jahr exakt so hoch wie heute sind, wäre dann die Inflation bei null Prozent. Dies ist der mathematischen Herangehensweise geschuldet: Bei der Inflationsberechnung wird der aktuelle Preis eines Gutes mit dem vor einem Jahr verglichen. Und wenn die Preise nicht ins Unendliche steigen, wird sich auch die Teuerungsrate wieder normalisieren.

Inflation ist nur dann brandgefährlich und kaum zu stoppen, wenn das Vertrauen in die Werthaltigkeit des Geldes oder die Zahlungsfähigkeit des Staates verloren geht. Davon ist zumindest bei uns in Europa entgegen allen Unkenrufen längst nicht die Rede.

Wichtig ist daher wie immer, ruhig und vor allem investiert zu bleiben und das eigene Depot permanent auf mögliche Schwachstellen zu prüfen.


Über den Autor:
Thomas Buckard ist Gründungsmitglied und Vorstandssprecher beim Vermögensverwalter MPF aus Wuppertal.

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