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ETPs als Depotergänzung
Derivat – Teufelszeug oder sinnvolles Finanzinstrument?
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29.12.2022

ETPs als Depotergänzung Derivat – Teufelszeug oder sinnvolles Finanzinstrument?

Trader an der New Yorker Börse
Trader an der New Yorker Börse: Mit Derivaten können Anlegende darauf setzen, dass der Preis steigen wird, aber sie können auch darauf spekulieren, dass er fallen wird.
© Imago Images / Xinhua

Normalerweise investiert man mit Aktien in das Eigenkapital eines Unternehmens und mit Anleihen in sein Fremdkapital. In welchem Verhältnis stehen Derivate zur Finanzstruktur eines Unternehmens? 

Sandra Ivanova: Derivate dienen zur Absicherung. Anlegende verwenden dieses Finanzinstrument, um sich gegen Kursschwankungen bestimmter Basiswerte abzusichern. Derivate stehen somit in keinem direkten Verhältnis zu einem Unternehmen, sondern bilden die Erwartung ab, wo beispielsweise der Kurs einer Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen wird. 

Sandra Ivanova, Business Development Managerin von Leverage Shares
Sandra Ivanova © Leverage Shares

Kannst du das noch ein bisschen näher erläutern? 

Ivanova: Ein Derivat funktioniert wie ein Kontrakt, also ein Vertrag zwischen zwei Parteien, der besagt, dass ein bestimmter Basiswert zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vorher vereinbarten Preis gekauft werden kann oder muss. Der Basiswert könnte beispielsweise eine Aktie oder ein Rohstoff sein. Kontrakte können auch über mehrere Basiswerte abgeschlossen werden. Bei Derivaten können Anlegende wählen, ob sie einen Anstieg oder Rückgang des Preises des zugrunde liegenden Vermögenswerts erwarten. 

Profis verwenden diese Art Kontrakte, um sich finanziell abzusichern. Wenn Unternehmen beispielsweise ihre Produkte in einer Währung herstellen, jedoch in einer anderen verkaufen, ist es für sie notwendig, die in Frage kommenden Währungen abzusichern. 

In der Finanzkrise 2008 haben in Deutschland viele Menschen viel Geld mit Derivaten verloren. Für sie hat sich dieses Finanzinstrument als „Teufelszeug“ erwiesen. Warum glaubst du, dass sich Privatanlegende nun doch wieder damit beschäftigen sollten?

Ivanova: Es kommt sehr auf die individuellen Ziele und Erfahrungen an. Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema Geldanlage beschäftigt, sollte erstmal Erfahrungen sammeln. Andererseits wollen junge Anlegende heute ihre Geldanlagen selbst in die Hand nehmen, ihr Portfolio aufbauen und selbst verwalten. Dabei stellen sie fest, dass die Direktinvestition in Aktien viel Geld kosten kann. Dies gilt unter anderem auch für die Aktie von Apple, die aufgrund ihres hohen Kurses für viele Anleger unerschwinglich ist. Dagegen kann der fraktionierte Handel ein einfacher Weg sein, um in Einzelaktien zu investieren. Und wenn sie schon gerne mit Einzelaktien handeln, warum dann nicht gleich mit einem ganzen Korb ähnlicher Aktien? 

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Und dann zieht jemand, der sich tiefergehend mit Aktien beschäftigt, vielleicht seine eigenen Schlüsse und möchte diese Zukunftserwartungen gerne mit seinem Portfolio abbilden. Mit Derivaten kann man auf die zukünftige Kursentwicklung eines Wertes setzen, ohne den Titel selbst zu kaufen oder zu verkaufen. Derivate haben die Besonderheit, dass sie im Gegensatz zu Aktien in beide Richtungen gehandelt werden können. Anlegende können also darauf setzen, dass der Preis steigen wird, aber sie können auch darauf spekulieren, dass er fallen wird. 

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