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Aktienchefs von Deutsche AM Thomas Schüßler und André Köttner: Deutsche Aktien haben Luft nach oben

Flagge vor dem Reichstag in Berlin: Die Deutsche Bank blickt optimistisch auf den deutschen Aktienmarkt.
Flagge vor dem Reichstag in Berlin: Die Deutsche Bank blickt optimistisch auf den deutschen Aktienmarkt. | Foto: Pexels

Am 23. Januar dieses Jahres erklomm der deutsche Aktienleitindex Dax ein neues Rekordhoch. Dann benötigte er gerade einmal acht Handelstage, um mehr als sieben Prozent und damit sämtliche Jahresgewinne wieder abzugeben. Das mag die leider zahlreich vorhandenen Skeptiker in Deutschland in ihrem Urteil bestärken, ihre Finger von Aktien zu lassen. Wir denken genau andersrum: jetzt erst recht. Selbst nachdem der Dax die 13.597 erreichte, trübte das unseren optimistischen Blick nicht, auch wenn wir daraufhin von einem gestiegenen Korrekturrisiko ausgingen.

Rücksetzer technisch getrieben

Aus dem Risiko ist Gewissheit geworden, so dass wir uns jetzt sowohl aus strategischer als auch aus taktischer Sicht mit deutschen Aktien sehr wohl fühlen. Zumal gehen wir davon aus, dass sich der Abverkauf an den Rentenmärkten, der eine der Ursachen für die Aktienmarktschwäche sein dürfte, sich in dieser Dynamik nicht fortsetzen wird. Des Weiteren denken wir, dass diese Aktienmarktkorrektur, wieder einmal, stark technisch getrieben worden ist, da viele Marktteilnehmer nach dieser langen Phase geringer Voaltilität auf dem falschen Fuß erwischt worden sein dürften.

Wer aber auch auf längere Sicht ein Problem mit Aktienindizes hat, die nah an ihren Rekordständen notieren, dem empfehlen wir zwei mögliche Abhilfen. Entweder einen Blick über den Großen Teich wagen und sich ein Beispiel am dortigen Optimismus nehmen. Denn auch nachdem der amerikanische Leitindex sich schon ein paar Monate länger auf Rekordkurs als der Dax befand, wurde dies mit immer neuer Begeisterung aufgenommen. Alternativ ignoriert man einfach den Dax und schaut auf den Dax-Kursindex. Es ist nämlich lediglich der sehr viel schmeichelndere Dax, der als Performance-Index konzipiert ist, der seine alten Hochs aus den Jahren 2000 und 2007 bereits seit 2013 weit hinter sich gelassen hat.

Der Dax-Kursindex hingegen, der wie die meisten anderen gängigen Aktienindizes (so auch der S&P 500) die Ausschüttungen nicht wieder fiktiv reinvestiert, hatte erst gerade zum zweiten Mal versucht, seine Rekordniveaus von 2000 und 2015 sichtbar zu überwinden. Vergleicht man Gleiches mit Gleichem, also den Dax-Kursindex mit dem S&P 500, erkennt man erst, wie sehr die Wertentwicklung auseinanderklafft: Während Letzterer sich seit 2000 verdoppelt hat, hat sich der Dax-Kursindex kaum bewegt.

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Grafik: Gewinnaussichten im Vergleich

Quelle: Thomson Reuters Datastream, Stand 8. Februar 2018

Selbst um die Dollarschwäche in dieser Zeitperiode bereinigt bleiben die US-Aktien deutlich im Plus. Auch im Vergleich zu seiner eigenen Historie macht der Dax-Kursindex derzeit eine gute Figur: Trotz gleichem Indexstand verdienen die Dax-Firmen heute mehr als dreimal so viel wie damals und schütten mehr als das Doppelte aus. Der wesentliche Grund für unseren positiven Blick auf deutsche Aktien sind jedoch das robuste makroökonomische Umfeld und die Verfassung deutscher Unternehmen.

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