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Deutsche AM-Vertriebsleiter im Interview „Das ist der Mehrwert des Finanzberaters gegenüber jeder App“

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Multi-Asset-Lösungen sind mehr als ein Trend und in den vergangenen Jahren zu einer etablierten Fonds-Klasse herangereift. Wie haben Sie sich in diesem Bereich positioniert?

Michalik: Wir haben unsere Multi-Asset-Kompetenz bereits in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Bei der Deutschen AM gibt es keine Unterschiede mehr zwischen Dach- und Mischfonds, privaten und institutionellen Anlegern, zwischen aktiven und passiven Strategien. Alles ist in der Multi Asset Group unter der Leitung von Christian Hille konzentriert. Hier werden rund 100 Milliarden Euro in Fonds und Mandaten von rund 50 Portfoliomanagern verwaltet.

Wo legen Sie klare Schwerpunkte und warum?

Michalik: Unser Schwerpunkt liegt in dem transparenten Aufbau jeder Multi-Asset-Lösung. Alles beginnt damit, für den Anleger eine geeignete strategische und taktische Asset-Allokation zu entwickeln. Das geht über die Portfoliokonstruktion bis zum Risikomanagement. Wir denken vom Kunden her. Wir halten nichts davon, komplizierte Multi-Asset-Strategie zu konzipieren und dann zu überlegen, für wen dieser Ansatz interessant sein könnte.

Ein gutes Beispiel für unseren Ansatz sind die ETF-Strategieportfolios, die durch die Multi Asset Group konstruiert werden. Hier konnten wir schon mehrere Kunden gewinnen, die ETF-Multi-Asset-Portfolios in ihren Vertrieb aufgenommen haben, die in Zusammenarbeit mit ihnen konstruiert wurden.

Wie funktioniert der Vertrieb von Multi-Asset-Lösungen in der Zielgruppe institutionelle Investoren? Wie geht die Zielgruppe bei Investitionen in diesem Bereich vor? Welche speziellen Anforderungen stellt sie an das Asset Management?

Michalik: Wenn wir in der Zielgruppe der institutionellen Investoren über Multi-Asset sprechen, dann sprechen wir über individuell zugeschnittene, moderne Absolute-Return-Ansätze mit verschiedenen Risikoprofilen. Denn in verschiedene Anlageklassen zu investieren, ist für Versicherungen und Pensionskassen seit jeher Alltag. Neu ist, diese Anlageklassen so zu kombinieren, dass im Gesamtportfolio trotz Niedrigzinsen und volatiler Kapitalmärkte ein attraktiver Ertrag herauskommt, möglichst gering korreliert zu den breiten Indizes. Hier sehen wir große Nachfrage von institutionellen Investoren, die eine Alternative für klassische festverzinsliche Strategien suchen, die nun zu geringe Erträge bringen. Jedoch sollte Investoren bewusst sein, dass auch in den nächsten Jahren neben den niedrigen Zinsen immer wieder mit disruptiven Ereignissen gerechnet werden muss; zwischenzeitliche Rückschläge werden sich nicht vermeiden lassen.

Sind Liquid Alternatives die neuen Multi-Assets?

Michalik: Hier wäre ich skeptisch. Zum einen, wenn man sich die klassischen Hedgefonds-Strategien für Liquid Alternatives anschaut, dann fällt die Bilanz für 2015 ernüchternd aus: Von den fünf großen Strategien – Equity Long Short, Market Neutral, Macro CTA, Credit Fixed Income und Event Driven – war nur Market Neutral im Plus. Dazu kommt: Viele Investoren gerade in Kontinentaleuropa haben keine Erfahrung mit Liquid Alternatives und schrecken davor zurück. Allerdings können alternative Anlagestrategien nach Risikofaktoren durchaus einen sinnvollen Beitrag im Multi-Asset-Kontext liefern. Sie tragen zu einer effizienteren Streuung bei, da die klassische Diversifikation über Staatsanleihen derzeit nicht mehr wie gewohnt funktioniert.

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