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Deutsche Bank Lieber erste Adresse in Deutschland statt Global Player

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Die Transaktion stellte einen großen Schritt dar, im Zuge des Wandels des Kreditinstituts zu einer weltweit agierende Investmentbank, denn damit trieb sie den Zugang zu den USA voran, dem weltweit größten Kapitalmarkt. Paul Achleitner, heute Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank, beriet die Frankfurter dabei. Achleitner war damals bei Goldman Sachs Group Inc.

Mitarbeiter haben die Belastungen mitzutragen

In einer Mitteilung an die Beschäftigten der Bank teilte Cryan mit, die Mitarbeiter hätten Belastungen mitzutragen, was sich auf die Gestaltung von Jahresendbonuszahlungen auswirken werde. Der Vorstand werde eine Reduzierung oder den Ausfall der Dividende für das Geschäftsjahr 2015 vorschlagen, hieß es darin weiter. Die Aktie der Deutschen Bank notierte am Freitagvormittag rund ein Prozent fester bei 25,28 Euro; am Donnerstag hatte der Aktienkurs rund 1,8 Prozent nachgegeben.

Cryan steht nicht allein da mit seinem Ansatz, den Wert auf getätigte Zukäufe abzuschreiben, die nicht die erwarteten Erträge liefern. UniCredit SpA, Italiens größte Bank, hatte im vierten Quartal 2013 einen Rekordverlust von über 9 Mrd. Euro ausgewiesen, nach Abschreibungen auf diverse Geschäftseinheiten der Bank in Italien, Mittel- und Osteuropa und in Österreich.

Anleger hatten bereits zuvor die Deutsche Bank niedriger bewertet, als die in der Bilanz ausgewiesen Bewertung ihrer einzelnen Sparten zeigte. Die Aktie der Bank wird zu einem Buchwert von rund 0,6 Prozent gehandelt - das ist der niedrigste Wert im Vergleich mit ihren Wettbewerbern weltweit.

"Deutsche Bank muss erkennen, dass wir uns in einem neuen Zeitalter bewegen. Es sind nicht mehr die 1990er Jahre oder die 2000er", sagte Boris Boehm, Fondsmanager bei Aramea Asset Management AG in Hamburg. "Sie sind in einer gefährlichen Lage. Sie sind immer noch mit den ganz Großen unterwegs. Es stellt sich allerdings die Frage, ob sie dafür fit genug sind."

Ein Sprecher der Deutschen Bank in London wollte keine Stellungnahme ab geben und verwies darauf, dass die Bank plant, Einzelheiten zur Strategie am 29. Oktober zu veröffentlichen. Im Juli hatte die Bank mitgeteilt, sie könne die Aktiva im Investmentbanking reduzieren, ohne das Geschäft erheblich zu beeinträchtigen.

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