Die Arbeitswelt in der deutschen Finanzbranche wandelt sich: Nach Jahren weitgehender Flexibilität beim mobilen Arbeiten rückt das Thema Home Office zunehmend in den Fokus der Geschäftsleitungen. Nun vollzieht laut einem Bericht des „Handelsblatt“ auch die Deutsche Bank eine deutliche Kehrtwende.
Deutschlands größtes Geldhaus hat sich mit dem Gesamtbetriebsrat auf eine neue Home-Office-Regelung geeinigt, die ab 2025 gelten soll. Die Vereinbarung sieht eine deutliche Reduzierung der Heimarbeit vor und folgt damit einem Trend, der sich in der internationalen Finanzbranche bereits manifestiert.
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Die Arbeitswelt in der deutschen Finanzbranche wandelt sich: Nach Jahren weitgehender Flexibilität beim mobilen Arbeiten rückt das Thema Home Office zunehmend in den Fokus der Geschäftsleitungen. Nun vollzieht laut einem Bericht des „Handelsblatt“ auch die Deutsche Bank eine deutliche Kehrtwende.
Deutschlands größtes Geldhaus hat sich mit dem Gesamtbetriebsrat auf eine neue Home-Office-Regelung geeinigt, die ab 2025 gelten soll. Die Vereinbarung sieht eine deutliche Reduzierung der Heimarbeit vor und folgt damit einem Trend, der sich in der internationalen Finanzbranche bereits manifestiert.
Sewing setzt sich mit Home-Office-Regeln durch
Die neue Regelung begrenzt die Heimarbeit auf maximal zwei Tage pro Woche. Zusätzlich können Mitarbeiter einmal im Jahr einen zusammenhängenden Block von zwei Wochen mobil arbeiten. Für Managing Directors gelten noch striktere Vorgaben: Sie dürfen künftig nur noch einen Tag pro Woche außerhalb des Büros arbeiten.
Vorstandschef Christian Sewing, der sich bereits zu Jahresbeginn für eine Verschärfung der Home-Office-Regeln ausgesprochen hatte, konnte sich mit seiner Position weitgehend durchsetzen. Die Bank räumte der Arbeitnehmerseite dabei nur wenige Zugeständnisse ein. Dazu gehört der zweiwöchige Arbeitsblock außerhalb des Büros, der auch für Managing Directors gilt.
Betriebsrat muss Home-Office-Regeln zustimmen
Für den Übergang hat das Institut Sonderregelungen vorgesehen: Mitarbeiter, die bislang zu 60 Prozent im Home Office tätig waren, erhalten 2025 noch zwölf zusätzliche flexible Home-Office-Tage. Ab 2026 gelten dann die neuen Regeln ausnahmslos für alle Beschäftigten.
Ausnahmen sind nur in Notfällen vorgesehen, etwa bei Pflegefällen oder Betreuungslücken – diese müssen jedoch von Vorgesetzten genehmigt werden.
Die Tragweite der Entscheidung wird an den Reaktionen der Belegschaft deutlich: Mehr als 10.000 Mitarbeiter nutzten bisher die Möglichkeit, drei Tage pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Im Intranet der Bank wurden über 1.300 überwiegend kritische Kommentare registriert. Beschäftigte bemängeln unter anderem die bereits reduzierten Büroflächen und die Schwierigkeit, geeignete Arbeitsplätze zu finden.
Die neuen Regelungen müssen noch von den einzelnen Betriebsräten formal bestätigt werden. Für bestimmte Postbank-dominierte Standorte, die nicht durch den Gesamtbetriebsrat vertreten werden, laufen die Verhandlungen noch. Sollte es dort zu keiner Einigung kommen, droht das Ende der individuellen Vereinbarungen zum Jahresende – mit der Folge, dass nur noch die konzernweite 40-Prozent-Regelung gilt, ohne die zusätzlichen Flexibilitätsoptionen.
Die Entwicklung bei der Deutschen Bank spiegelt einen breiteren Trend in der Finanzbranche wider: Nach der pandemiebedingten Ausweitung der Heimarbeit kehren viele Institute zu mehr Präsenz zurück. Dies zeigt sich nicht nur im Bankensektor – auch Technologieunternehmen wie SAP setzen mittlerweile auf striktere Präsenzregeln.