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Optimismus trotz Corona-Krise Deutsche hoffen auf mehr Kli­maschutz und Digitalisierung

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Klimawandel noch ferne Bedrohung

Der Klimaschutz zählt für die mittlere Generation insgesamt zwar zu den wichtigsten Aufgaben der neuen Bundesregierung. Große Sorgen über den Klimawandel macht sich zurzeit jedoch nur eine Minderheit von 42 Prozent. Denn nur 26 Prozent der Befragten fühlen sich persönlich durch den Klimawandel und seine Auswirkungen bedroht. Gleichzeitig sehen jedoch 69 Prozent von ihnen eine Bedrohung für die nächste Generation ihrer Kinder.

Jörg Asmussen, GDV

Jedoch habe die Flutkatastrophe Mitte Juli vielen Menschen deutlich gemacht, dass die Klimagefahren bereits heute zunehmen. 76 Prozent der mittleren Generation gehen davon aus, dass es in Zukunft häufiger zu katastrophalen Überschwemmungen kommen wird wie im Sommer im Ahrtal. Die Ereignisse haben auch bewusst gemacht, dass Deutschland für solche Katastrophen unzureichend gerüstet ist. So fordern drei Viertel, dass Deutschland in diesem Bereich nachrüsten muss.

Frage: Fühlen Sie sich alles in allem ausreichend über mögliche Naturgefahren in Ihrer eigenen Region und deren mögliche Folgen informiert, oder ist das nicht der Fall?

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung zwischen 30 und 59 Jahren; Quelle: Allensbacher Archiv, lfD-Umfragen 8278; Grafik: GDV

Das gilt auch für die Information der Bürger. Insbesondere Menschen aus Risikogebieten fühlen sich unzureichend über mögliche Naturgefahren in ihrer eigenen Region und deren mögliche Folgen informiert. „Die Umfrage zeigt, dass wir alle bei dem Thema mehr tun müssen – Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Ganz praktisch heißt das zum Beispiel, beim Wiederaufbau im Ahrtal den gleichen Fehler kein zweites Mal zu machen und nicht erneut in hochwassergefährdeten Gebieten zu bauen.“, sagt Jörg Asmussen.

Hoffnung auf digitale Modernisierung

Laut dem GDV-Hauptgeschäftsführer ist die Mehrheit der mittleren Generation zurzeit noch skeptisch, was die Modernisierungs- und Digitalisierungspläne der selbsternannten Fortschritts­koalition angeht. „Lediglich jeder Fünfte rechnet damit, dass die Modernisierung des Landes rasch angepackt wird. Wohl unter anderem wegen des Corona-Krisenmanagements sehen die 30- bis 59-Jährigen beim Staat und seinen Institutionen im Vergleich zur Wirtschaft erhebliche Effizienzdefizite.“

Frage: Was ist Ihr Eindruck? In welchen Bereichen geht der technische Fortschritt bzw. die Digitalisierung schnell bzw. langsam voran?

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung zwischen 30 und 59 Jahren; Quelle: Allensbacher Archiv, lfD-Umfragen 8278; Grafik: GDV

Gleichzeitig halten die befragten 30- bis 59-Jährigen eine Digitalisierung und Modernisierung allerdings für dringend geboten. „Auch bei der Digitalisierung geht es aus Sicht der ‚Generation Mitte‘ vor allem in vom Staat verantworteten Bereichen langsam voran.“ Das gelte laut Asmussen insbesondere für die kommunale Verwaltung, wie 78 Prozent der Teilnehmer angaben. Es folgen Schulen mit 76 Prozent sowie Ämter und Behörden mit 73 Prozent.

Auch nach fast zwei Jahren Pandemie beurteilt die Mehrheit der Eltern die digitale Ausstattung der Schulen als unzureichend. Nur 30 Prozent der Eltern von Schulkindern ziehen die Bilanz, dass sich die digitale Ausstattung der Schulen im Laufe der Corona-Krise verbessert hat. „Die Schulen müssen so digital werden wie das Leben. Wir können es uns nicht leisten, dass unsere Kinder digitale Kompetenzen nur zu Hause erwerben – oder eben auch nicht“, fordert Asmussen.

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