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Postbank-Studie Deutsche Sparer erhoffen sich unrealistisch hohe Renditen

Fußgänger in der Kölner Innenstadt
Fußgänger in der Kölner Innenstadt: Deutsche Vebraucher legen ihr Geld zwar mehrheitlich unrentabel an, erwarten daraus allerdings hohe Gewinne. | Foto: imago images / Manngold

Für neun von zehn Bundesbürger (91 Prozent) muss eine Geldanlage in erster Linie eine Qualität haben: Sie soll sicher sein. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar im Auftrag der Postbank. Demnach genießt der Faktor Rendite mit 71 Prozent bei hiesigen Verbrauchern eine vergleichsweise geringe Priorität. Dennoch sind die Erwartungen, die Bundesbürger an eine Anlage stellen, insgesamt hoch: Jeder dritte Befragte (31 Pozent) glaubt, mit seinem Geld mehr als 9 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaften zu können. Im Durchschnitt rechnen Bundesbürger mit 5 Prozent Rendite.

Bei der Postbank hält man solche Ansprüche für überzogen. „Die Zinsen für Spar­einlagen erreichen immer neue Tief­stände, und nur eine Minder­heit der Sparer nutzt Anlage­formen mit Rendite­chancen“, kommentiert Karsten Rusch, Bereichsleiter Investment & Versicherung bei der Postbank, die Befragungsergebnisse.  

In der Tat offenbart die Umfrage, dass das aktuell zinsarme bis zinslose Sparkonto das hierzulande am weitesten verbreitete Anlagevehikel ist. 53 Prozent der Befragten bezeichnen es als ihren bevorzugten Ort, um Geld anzulegen. 34 Prozent entscheiden sich fürs ebenfalls zinslose Girokonto. Mit 26 Prozent investiert nur rund jeder Vierte Geld in Aktien oder Fondsanteile – eine Anlageform, die im Niedrigzinsumfeld noch vergleichsweise hohe Gewinne abwerfen kann.

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Junge Leute engagieren sich keineswegs häufiger am Kapitalmarkt als der Bevölkerungsdurchschnitt, fanden die Studienautoren weiter heraus. Allerdings versprechen sich gerade junge Anleger besonders üppige Ergebnisse. So rechnet mehr als jeder zweite Befragte unter 30 Jahren (57 Prozent) mit einem jährlichen Ertrag von mehr als 9 Prozent.

Bei der Postbank hält man diese Erwartung für „maßlos übertrieben“ – denn gerade in der jungen Altersklasse seien Spar- und Girokonto sowie die klassische Spardose als Geldparkplatz besonders beliebt, resümiert Rusch. Der Postbank-Experte warnt: „Wird nicht einmal der Inflations­ausgleich erwirtschaftet, verlieren die Ersparnisse nach und nach an Wert.“

Rein erkenntnisgetrieben hat die Postbank natürlich nicht gehandelt, als sie die Umfrage in Auftrag gegeben hat. Zusammen mit den Ergebnissen weist man bei dem Geldinstitut einmal mehr auf die hauseigenen Fondssparpläne hin: Ein solches Investment könne selbst kleine Sparbeiträge im Laufe der Jahre in ein ansehnliches Vermögen verwandeln.

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