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Deutsche und US-Aktien Diese Börsenregel kostet Dividende

Von in MärkteLesedauer: 2 Minuten

Die Börsenregel „Sell in May and go away“ rät Anlegern sich im Mai von ihren Aktien zu trennen, da ab Juni die schlechtere Zeit des durchschnittlichen Börsenjahres beginnt. Doch stimmt das wirklich? Christian W. Röhl, Gründer der Research-Plattform Dividenden-Adel ging dieser Frage nach.

Tatsächlich stürzte der deutsche Leitindex Dax in den Jahren 2001 und 2002 zwischen dem 1. Juni und dem 30. September um 30 Prozent beziehungsweise 43 Prozent ab. Auf diesen historischen „Ausreißern“ eine grundsätzliche Strategie aufzubauen, ist laut Röhl aber nicht zielführend. So habe Deutschlands wichtigster Aktienindex in manchen Jahren im besagten Zeitraum auch immer wieder zweistellige Gewinne verzeichnet – etwa 2005 (+13 Prozent), 2009 (+15 Prozent) oder 2012 (+15 Prozent) –, eine Performance, die „Sell-in-May“-Anhänger dann verpasst hätten.

Nebenwerte schütten erst im Juni und Juli Dividenden aus

Ein weiterer Grund, der gegen „Sell in May“ spricht, ist laut Röhl die Dividende. Denn auch wenn im Dax in diesem Jahr mit der Ausschüttung der Deutschen Telekom am 2. Juni die Erntezeit vorbei sei, würden viele Nebenwerte erst später im Juni oder im Juli ihre Dividenden ausschütten. „Wer keine Aktien hält, kann auch keine Dividenden kassieren.“

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„Bei US-Aktien ist dank der Quartalsdividenden ohnehin immer Saison“, so Röhl weiter. Neben den geringeren Kursausschlägen sei das der Hauptgrund, warum eine viermonatige Investment-Pause im S&P 500 langfristig kaum etwas bringe: „Inklusive reinvestierter Ausschüttungen kommt das Wall-Street-Barometer für die letzten 25 Jahren auf einen ‚Buy & Hold’-Zuwachs von 870 Prozent. Für die Saison-Strategie stehen 940 Prozent zu Buche – pro Jahr beläuft sich der Vorsprung mithin auf mickrige 0,3 Prozentpunkte (9,3 Prozent versus 9,6 Prozent jährlich).“ Das sei keine wirklich angemessene Prämie für den mit dem regelmäßigen Aus- und Wiedereinstieg verbundenen Kosten-, Zeit- und Steuer-Aufwand.

"So sinnvoll wie als Vermieter seine Mieter Anfang November rauszuschmeißen"

Röhls Fazit: „Nach saisonalen Kriterien als Anleger an der Börse aktiv zu sein ist etwa so sinnvoll wie als Vermieter seine Mieter Anfang November rauszuschmeißen mit der Begründung, dass sich in der Adventszeit die meisten Wohnungsbrände ereignen – um dann nach Weihnachten für die Wohnung neue Mieter zu suchen. Statt ‚Sell in May’ sollte es im Frühling für Aktienanleger eher heißen: ‚Better stay’.“

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