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Deutsche verweigern Berufsunfähigkeitsversicherung: Wie die Branche gegensteuert

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Ursachen falsch eingeschätzt

Sparen bringt die Berufstätigen nur bedingt weiter, eine Unfallversicherung ebenso. Denn Unfälle verursachen nur in rund 5 Prozent der Fälle ein Berufs-Aus. Trotzdem glauben rund 65 Prozent der Berufstätigen, mit einer Unfallpolice gut vorgesorgt zu haben.

„Es herrscht offenbar das falsche Bild vor, dass Berufsunfähigkeit durch physische Belastung oder Unfälle verursacht wird“, sagt Continentale- Vorstand Michael Fauser. „Das führt dazu, dass das persönliche Risiko unterschätzt wird: Wer nicht körperlich arbeitet, sondern am Schreibtisch sitzt, der macht sich keine Sorgen.“

Neben der Uninformiertheit ist ein Grund, weshalb sich erst rund 25 Prozent für eine BU-Versicherung entschieden haben, wohl ihr Preis. Ein 35 Jahre alter Büroangestellter müsste für einen Spitzentarif mit 2.000 Euro BU-Rente mindestens 96 Euro im Monat zahlen. Einen gleichaltrigen Tischler kostet der Schutz bei einer Rente von 1.500 Euro gut 170 Euro (siehe Tabelle).

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Hinzu kommt, dass die Versicherer nicht gerade den besten Ruf genießen, was ihre Zahlungswilligkeit im BU-Fall angeht. Immerhin 60 Prozent der von Continentale Befragten meinen, die Versicherung zahle ja sowieso nicht.

Ganz unbegründet ist die Sorge nicht. Immer wieder streiten sich Versicherer und Kunden vor Gericht über Zahlung oder Nicht-Zahlung der BU-Rente. Der Hamburger Assekuranzmakler Wolfgang Bruger führt das vor allem auf zwei Punkte zurück – die Versicherungsbedingungen und den Vermittlungsakt. „Die Nichtleistung kann im Bedingungswerk der gewählten Gesellschaft begründet sein“, so der Partner des Maklerpools Argentos. „Es liegt bedingungsgemäß also einfach keine BU vor.“

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