Deutsche Wirtschaft Trübe Gedanken in Chefetagen
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im August 2019 erneut stark zurück. Das meldet das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Demnach liegt der Indexstand für die erwartete Konjunktur aktuell bei minus 44,1 Punkten. Dies entspricht einem Rückgang um 19,6 Punkte. Der langfristige Durchschnitt beträgt 21,6 Punkte. Die ZEW-Konjunkturerwartungen liegen damit so niedrig wie seit Dezember 2011 nicht mehr.
Im gleichen Zeitraum hat sich auch die Bewertung der aktuellen Lage für Deutschland um 12,4 Punkte deutlich verschlechtert. Der neue Wert für den Lageindikator beträgt damit im August minus 13,5 Punkte.
Hier die Werte im Überblick:
ZEW-Konjunkturerwartungen Deutschland
- -44,1 Punkte (-19,6 ggü. Vormonat)
ZEW-Konjunkturerwartungen Eurozone
- -43,6 Punkte (-23,3 ggü. Vormonat)
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Konjunkturelle Lage Deutschland
- -13,5 Punkte (-12,4 ggü. Vormonat)
Konjunkturelle Lage Eurozone
- -14,5 Punkte (-3,9 ggü. Vormonat)
„Die ZEW-Konjunkturerwartungen zeigen einen erheblich verschlechterten Ausblick für die deutsche Konjunktur. Die erneute Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China, das damit verbundene Risiko eines globalen Abwertungswettlaufs sowie die gestiegene Wahrscheinlichkeit für einen No-Deal-Brexit treffen auf ein ohnehin abgeschwächtes Wirtschaftswachstum. Die Entwicklung der deutschen Exporte und der Industrieproduktion dürfte sich weiter verschlechtern“, kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach.
Die Erwartungen der Finanzmarktprofis an die Konjunktur in der Eurozone sinken ebenfalls sehr stark. Der Erwartungsindikator für das Eurogebiet liegt im August bei minus 43,6 Punkten. Dies sind 23,3 Punkte weniger als im Vormonat. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Eurogebiet sinkt um 3,9 Punkte und liegt aktuell bei minus 14,5 Punkten.