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Deutscher Immobilienmarkt ausgebremst

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Was bedeutet die Bremse für den deutschen Immobilienmarkt?

„Die Mietpreisbremse zieht erst mal erheblichen Verwaltungs- und Regelungsaufwand nach sich“, so André Adami, Niederlassungsleiter von Bulwiengesa in Berlin, einem der größten unabhängigen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der deutschen Immobilienbranche. Positiv dürfte das vor allem für Fachanwälte sein.

„Für private und institutionelle Investoren wird der deutsche Wohnungsmarkt deutlich unattraktiver, wie alle Märkte mit übertriebenem Mieterschutz“, sagt Sebastian.

Die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu machen, ist relativ hoch. Das lähmt Investoren. Moll: „Das ist das Schlimmste. Das Geld wird erschreckt.“ Die Folge: Eigentumswohnungen werden attraktiver, es entsteht Wohnraum, der nicht zu mieten ist. Insgesamt wird weniger gebaut und gehandelt. Anstatt den Neubau zu fördern, wird er gebremst. Genau das war nicht der Plan.

Hinzu kommt: „Diejenigen, die schon investiert sind, werden mehr als bisher die sozialen Aspekte herunterschrauben und versuchen, bei den Mieten das Maximale herauszuholen“, so Beyerle. Sanierung und Instandhaltung werden erst einmal hintenangestellt.

In den kommenden Wochen werde es zudem zu Vorzieheffekten kommen. „Etliche Mieter werden noch einen Schluck aus der Pulle nehmen und die Mieten erhöhen, bevor der Markt eingefroren wird“, so Beyerle.

Welche Auswirkungen das auf Wohnungsportfolios und entsprechende Beteiligungen hat? „Wenn die Mietpreisbremse tatsächlich greift, kann sie die Attraktivität von Portfolios beziehungsweise Beteiligungen deutlich senken, weil die Ertragsaussichten auf lange Sicht geschmälert werden“, sagt André Zücker, Leiter Immobilien beim Emissionshaus KGAL Investment Management. Die Rendite muss auf jeden Fall neu kalkuliert werden.

Moll: „Schließlich berechnet sich die Rendite einer Immobilie nicht nur aus den laufenden Mieteinnahmen, sondern auch aus dem Wertzuwachs beim Verkauf. Jede Mieterhöhung hat maßgeblichen Einfluss auf den Wert des Objekts.“

Die Mietpreisbremse führe letztlich zu Vermögensvernichtung. „Dank des stabilen Cashflows wird es sich für Investoren aber immer noch lohnen, solange die Zinsen niedrig sind“, so Beyerle.

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