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Aktualisiert am 02.11.2015 - 17:41 Uhrin Die 100 FondsklassikerLesedauer: 8 Minuten

Deutschland-Anteil verdoppelt, Boeing gekauft Fonds-Klassiker im Check-Up: Acatis Aktien Global Fonds UI

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2. Die aktuelle Positionierung

Als klassischer Stockpicker achtet Leber wenig auf Abweichungen zum Vergleichsindex MSCI World. Gleichwohl ist die Höhe des US-Anteils mit derzeit 47,5 Prozent – nach 51,6 Prozent im April – durchaus vergleichbar. Seine Vorliebe für amerikanische Unternehmen erklärt Leber unter anderem damit, dass diese gegenüber europäischen Wettbewerbern meist besser aufgestellt sind (siehe Interview unten), aber auch mit deren globaler Bedeutung: „Facebook oder Salesforce denken in Milliarden von Kunden, während sich viele europäische Firmen kaum über die Ländergrenzen hinaus wagen.“

Ein deutliches Übergewicht weist der Acatis Aktien Global UI aktuell in den Schwellenländern auf. Dabei stehen mit China Mobile, CK Hutchison Holdings, SJM, Taiwan Semiconductor, Tata Motors, Sun Pharma und Bangkok Bank vor allem asiatische Werte im Fokus, hinzu kommt der russische Mobilfunk-Anbieter Mobile Telesystems. Leber: „Jede dieser Aktien ist handverlesen, und wir stehen weiter zu unserem Engagement.“ Ebenfalls übergewichtet ist der Acatis-Gründer im Technologiesektor, auf den mehr als 25 Prozent des gesamten Portfolios entfallen. Mit Cognizant, Cisco, Microsoft und Apple finden sich gleich vier Titel dieser Branche unter den Top Ten.

Neu aufgenommen hat Leber in den vergangenen Wochen unter anderem den norwegischen Lachsproduzenten Marine Harvest und die Deutsche Pfandbriefbank. Leber: „Die Aktie der Pfandbriefbank bietet mehr als 40 Prozent Rabatt auf den Buchwert, da konnten wir nicht nein sagen.“ Unter anderem durch diesen Kauf stieg der Anteil deutscher Aktien am Acatis Aktien Global Fonds UI seit Ende April von 3,0 auf 5,9 Prozent.



Nachdem Leber die Berkshire-Hathaway-Aktie seines Idols Warren Buffett über viele Jahre hinweg mit annähernd 10 Prozent gewichtet hat, macht diese aktuell nur noch 3,8 Prozent am Fondsvermögen aus. Der Grund liegt seinen Angaben zufolge darin, dass er den Fonds Anfang 2013 auf ein neues Allokations-Modell umgestellt hat, das für jeden einzelnen Wert eine Obergrenze von 4 Prozent vorsieht.

Gleichwohl beobachtet Leber natürlich weiter sehr genau Buffetts Aktionen, etwa den Einstieg beim amerikanischen Industriekonzern Precision Castparts. Im Vorfeld auf einzelne Titel zu setzen, weil sich auch Buffett dafür interessieren könnte, hält er zwar für zu riskant. Aber: „Seine Branchen gefallen uns, und so prüfen wir gerade den Einstieg beim Flugzeug-Hersteller Boeing, für den Precision Castparts ein Zulieferer ist. Und wir haben jüngst den US-Konzern Trinity Industries gekauft, der unter anderem Kesselwagen für Buffetts Eisenbahnlinie liefert.“ In Lebers Augen ein klassisches Value-Investment: Die Auftragslage von Trinity Industries ist gut, aber eine anhängende Schadenersatzklage wegen angeblich fehlerhafter Leitplanken ließ den Aktienkurs in den vergangenen zwölf Monaten um beinahe 50 Prozent einbrechen.

3. Drei Fragen an Hendrik Leber



DER FONDS: Die Märkte bieten in diesen Tagen unverhoffte Kaufgelegenheiten – oder gehen Sie momentan wie die meisten anderen Marktteilnehmer auch erst einmal in Deckung?

Hendrik Leber: Das kommt auf die Perspektive an. Da, wo wir eher vorsichtige Kunden haben, sichern wir ab. Da, wo wir unternehmerische Kunden haben, reden wir über Nachkäufe. Da, wo wir wie im Acatis Aktien Global UI eine breite, diversifizierte Kundenzahl haben, kaufen wir leicht zu. Und in meinem Free-Style-Fonds Acatis Datini Valueflex habe ich Call-Optionen auf wieder steigende Märkte gekauft.

Im Acatis Aktien Global UI spielen deutsche Aktien und insbesondere Dax-Titel bislang keine besondere Rolle. Könnte sich das in den nächsten Tagen und Wochen ändern?

Deutschland ist kein schlechter Markt, aber ich schätze nun einmal den Mittelstand mehr als die Großunternehmen. Im direkten Vergleich sind die deutschen Konzerne eher schlechter als ihre amerikanischen Wettbewerber, wenn ich zum Beispiel SAP und Oracle betrachte oder die Deutsche Bank und JP Morgan. Andere deutsche Firmen sind eher träge (Siemens), zu rohstofflastig (BASF), standortbenachteiligt (RWE), zu chinalastig (BMW, Daimler, VW) oder auch zu teuer (Linde, Fresenius, Henkel). Im deutschen Mittelstand gibt es hingegen fantastische Weltmarktführer wie Leoni zu guten Preisen. Dort kaufen wir sicher noch einmal nach, wenn die Kurse weiter fallen.

Und wo finden Sie derzeit nicht nur gute Preise, sondern echte Schnäppchen?

Unter anderem in Russland, dem derzeit vielleicht billigsten Markt der Welt. Dort haben wir bislang zwar nur eine einzige Aktie, aber ein Kollege fährt nächste Woche hin, um sich 24 Firmen anzusehen.

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