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„Deutschland, pass auf“

in MärkteLesedauer: 5 Minuten
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Uwe Eilers, Geneon Vermögensmanagement
„Die Wahlen auf Bundesebene und in Hessen waren eindeutig: Gewinner ist die CDU und Verlierer die FDP. International wird es so interpretiert, dass die CDU und damit eine konservative Regierung gesetzt ist. Anders lassen sich die unveränderten Aktienkurse nicht erklären. Das könnte ein fataler Trugschluss werden. Sofern die Verhandlungen zwischen CDU und Grüne sowie CDU und SPD wegen zu großer Differenzen frühzeitig scheitern sollten, kann es schnell auch zu einer Übereinkunft zwischen SPD, Grünen und den Linken kommen. Das würde die Aktienkurse hierzulande sehr schnell einbrechen lassen."

Frank Huttel, Finet

„Ich bin erstaunt, wie gelassen die Börse die Wahl wegsteckt. Auch wenn die CDU deutlich gewonnen hat, ist eine stabile Regierung noch nicht in Sicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die SPD weigert, die Kröte als Juniorpartner zu schlucken. Die Sozialdemokraten können in einer großen Koalition nur verlieren und würden wahrscheinlich einen Aderlass in Richtung den Linken verzeichnen. Ob Schwarz-Grün eine Option ist, wird sich nur dann zeigen, wenn Trittin & Co. die Bühne räumen. Vor diesem Hintergrund ist die Wahrscheinlichkeit einer Neuwahl nicht auszuschließen. Ob dem Dax eine solche Hängepartie gefällt, wird sich zeigen. Auch dem Euro würde dies eher schaden."

Bert-Ardo Spelter, ICFB Investment Consulting

„Das Bürgervotum ist für die große Koalition, die die Kanzlerin Merkel jetzt mit Geschick schmieden muss. Die Hürden im eigenen Lager, wie die von der CSU geforderte PKW-Maut für Ausländer, liegen teils höher als die der SPD. Die Blockade im Bundesrat wird durch leicht rote Einfärbungen der Gesetze aufgehoben. Für die Wirtschaft und Bürger keine schlechte Nachricht, da Entscheidungen den derzeitigen Stillstand überwinden werden. Für die Börse zumindest keine schlechten Nachrichten.“

Thomas Bartels, Consulting Team Vermögensverwaltung

„Mit einer SPD oder den Grünen als Juniorpartner wird die CDU ihre restriktive Haltung gegenüber den südeuropäischen Ländern etwas lockern. Die Zinssätze in Euroland dürften sich wieder annähern und die Börsen in Mailand, Madrid und Paris können vermutlich gegenüber dem Dax wieder aufholen.“

Frank Rüdiger Griep, Vermögensanlage Altbayern
„Frau Merkel konnte mit Ihren Parteifreunden kräftig feiern. Die Freude wird aber nur kurz sein - in Kürze beginnen die Verhandlungen mit möglichen Partnern. Diese werden schwierig, ich denke aber, es wird eine große Koalition geben. Diese wird allerdings keine vier Jahre halten. Stattdessen wird die SPD je nach Umfragewerten die Koalition nach etwa zwei Jahren beenden, um über Neuwahlen an die Macht zu kommen. Für die Kapitalmärkte bedeutet das gar nichts. Für die Märkte ist es viel wichtiger, ob weiter Geld gedruckt wird oder nicht.“

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