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  • Finanzdienstleister auf der Bafin-Warnliste im Dezember 2024

Von in RegulierungLesedauer: 8 Minuten
Geld einsacken und nichts wie weg: Das ist auch die Devise vieler Schwarzer Schafe am Finanzmarkt.
Geld einsacken und nichts wie weg: Das ist auch die Devise vieler Schwarzer Schafe am Finanzmarkt. | Foto: Canva

Im Dezember musste die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) wieder einmal diverse Finanzmarktteilnehmer verwarnen und Ermittlungen einleiten. Besonders häufig ging es um Bankgeschäfte oder Finanzdienstleistungen ohne die dafür nötige Erlaubnis nach deutschem Kreditwesengesetz (KWG) oder Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG). Auch gegen Betrug im Namen bekannter Finanzunternehmen und dubiose Aktiengeschäfte schritten die Finanzaufseher ein. Hier kommt der Überblick:

Finanzdienstleistungen ohne Erlaubnis

Um in Deutschland Bankgeschäfte zu betreiben, benötigen Unternehmen eine Erlaubnis der Bafin. Immer wieder bieten Firmen ohne Zulassung Geldanlage-Produkte im Internet an. Die Finanzaufsicht, das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter raten, bei Finanzdienstleistungen im Internet äußerst vorsichtig zu sein und vorab gründlich zu recherchieren, um Betrugsversuche rechtzeitig zu erkennen. Oft fehlen auf kriminellen Internetseiten etwa Angaben zum Firmensitz und Impressum. Ob ein Unternehmen von der Bafin zugelassen ist, lässt sich in der Unternehmensdatenbank der Finanzaufsicht nachschauen.

Immer wieder kommt es vor, dass Betrüger mehrere Online-Plattformen parallel verwenden. So warnt die Bafin vor Handelsplattformen, die auf ihrer Startseite mit dem Slogan „Erweitern Sie Ihr Trading mit [Name des Betreibers]“ werben. Der Inhalt der Seiten sei nahezu identisch, heißt es von den Bafin-Aufsehern. Aktuell ist es die Website chartlogic.de, auf die die Bafin aufmerksam macht, über die ohne Erlaubnis Finanzdienstleistungen angeboten werden.

Gleich 26 (!) identische Websites, auf denen Betrüger Finanzdienstleistungen anbieten, hat die Bafin rund um die Domains ertdomb.com sowie ertdomc.com ausgemacht. Der Name „ertdomb“ beziehungsweise „ertdomc“ wurde dabei lediglich um einen der 26 Buchstaben aus dem Alphabet erweitert: ertdomba.com, ertdombb.com, ertdombc.com [...] ertdombx.com, ertdomby.com, ertdombz.com sowie ertdomca.com, ertdomcb.com, ertdomcc.com [...] ertdomcx.com, ertdomcy.com, ertdomcz.com. Alle Websites seien vollkommen identisch mit der Website ertdoma.com und 26 weiteren Websites, vor denen die Bafin bereits im November gewarnt hatte.

In dem Monat warnt die Bafin zudem vor folgenden Firmen und Internetseiten, die Finanzdienstleistungen ohne Erlaubnis angeboten haben:

  • Empos, Betreiber von empos.io und empos.pro
  • Premium Festgeld powered by Alba Investment Management AG, Betreiber der Website premiumfest-geld.com
  • Betreiber von festgeldanlage.eu
  • Q Finance und Q Finanz, Betreiber der Website q-festgeld.de
  • DeGate, Betreiber der Websites degate.co und degate.shop
  • LPL Financial LLC, Betreiber der Website imperialfonds.org
  • Lamarck Group, Betreiber der Website lamarckgroup.com
  • Betreiber der Website capitalcoun.com
  • Consolidated Credits Bank plc, Betreiber der Website consolidatedcb.com
  • Sante Limited, Betreiber der Website sante-ltd.com.co
  • Amundi Management Ltd., Castries, St. Lucia, Betreiber der Website robofund.net
  • Safe Refund LTD, Betreiber der Website safe-refund.com
  • Novapoint, Betreiber der Website novapoint.ai
  • Bnsbit, Betreiber der Websites bnsbit.com, bnsbit.biz, bnsbit.online, bnsbit.uk und bnsbit.xyz
  • Alpen Invest, Betreiber der Website alpen-invest.com
  • Betreiber der Website capital-horizon.eu
  • Capitus, Betreiber der Website capitus.net
  • NovaProfiting, Betreiber der Website novaprofiting.com
  • Trade Consulting GmbH, Betreiber der Website www.tradeconsulting-gmbh.com
  • Betreiber der Website www.snutx.com
  • Fintexa, Betreiber der Website fintexa.net
  • KapitalWert, Betreiber der Website markt-kapitalwert.com
  • Betreiber der Website smartfinancial-solutions.com
  • ApexFx Lite, Betreiber der Website apexfxlite.com
  • Convetsignals, Betreiber der Website convetsignals.com

Finanzgeschäfte unter falschem Namen

Um zu verschleiern, dass ihnen die Erlaubnis für Finanzgeschäfte fehlt, nutzen Betrüger häufig die Namen bestehender Unternehmen. Unter dieser falschen Identität werden dann vermeintliche Finanzangebote unterbreitet – teilweise kopieren Kriminelle dafür ganze Internetseiten.

Ein solcher Betrug liegt im Fall der CoinCrypto LLC vor. Diese wenden sich telefonisch oder per Mail an Verbraucher und behaupten, ihr Angebot stamme von der Boerse Stuttgart Digital Broker GmbH. Zudem werden auch noch Unternehmensdaten der lizenzierten EUWAX Aktiengesellschaft missbräuchlich verwendet und damit geworben, von der Bafin beaufsichtigt zu werden.

Einen weiteren Identitätsmissbrauch gibt es zu Lasten der in Frankfurt/Oder ansässigen E.F.B. Europäische Finanz Beratung GmbH durch die Websites e-fb.de und e-fb.net. Die Betreiber werden ebenfalls nicht von der Bafin beaufsichtigt.

Ebenfalls Opfer eines Identitätsdiebstahls ist die FALCON Vermögensverwaltung AG geworden. So gibt es Betrüger, die über die Website falcon-vip.de behaupten, diese Vermögensverwaltung zu sein. Die Bafin hatte bereits im November auf diese missbräuchliche Verwendung hingewiesen.

Einen weiteren Identitätsdiebstahl gibt es zu Lasten der in Campbell, USA, ansässigen Kapital Partners LLC. Diese steht laut Erkenntnissen der Bafin offenbar in keiner Verbindung zu der Website kapitalpartners.de.

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Bereits häufiger ist Nexus LLC als Betreiber nicht erlaubter Handelsplattformen in Erscheinung getreten. Nun erneut – und diesmal zu Lasten des bei der Bafin registrierten Wertpapierinstituts SPSW Capital GmbH in Hamburg. So betreibt Nexus die Webseiten spswcapital.net und spswcapital.com, vor denen die Bafin warnt. Besonders dreist: Es wird dort sogar auf die Veröffentlichung über die Registrierung in der allgemein zugänglichen Unternehmensdatenbank der Bafin verwiesen.

Auch Opfer eines Identitätsdiebstahls wurden die Unternehmen CMC Markets UK plc sowie CMC Markets Germany GmbH. Die stehen in keiner Beziehung zu der von Unbekannten betriebenen Website marketstradeltd.com.

Trustinvx, Betreiber der Website trustinvx.com, behauptet, zur HanseMerkur Trust AG mit Sitz in Hamburg und zur HanseMerkur Trust Swiss AG mit Sitz in Zürich zu gehören. Die Bafin betont jedoch, dass keinerlei Verbindung zu diesen beiden Unternehmen besteht.

Die Verbraucherschützer warnen außerdem vor Angeboten von SmartBitBoost-Projekt. Denn diese werden sich telefonisch und per Mail an Verbraucher und behaupten, das Angebot stamme von der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse GmbH. Zudem beaufsichtigt die Bafin auch nicht die Eröffnung von Handelskonten für das SmartBitBoost-Projekt.

Die Betreiber der Website skp-invest.com geben dort Geschäftsadressen in Pforzheim und Stuttgart sowie Unternehmensdaten der SKP Invest GmbH mit Sitz in Pforzheim an. Diese ist jedoch nicht verantwortlich für die Website, es liegt also ebenfalls ein Identitätsdiebstahl vor.

Auch die Huber Group Holding SE aus Mühlhausen ist Opfer eines Identitätsmissbrauchs geworden. So bietet das Unternehmen Huber Group Business Consultants mit angeblichem Sitz in London über die Website www.huber-group-europe.com und telefonisch ohne Erlaubnis Finanz- und Wertpapierdienstleistungen an.

Die Bafin warnt auch vor Angeboten der Website ki-trading-bots.com, die angeblich von der U.F.G.I.S. Trading Ltd., Zypern, betrieben wird. Denn dieses Unternehmen wurde bereits 2013 aufgelöst.

Ebenfalls warnen die Verbraucherschützer vor Angeboten auf der Website zinsbund.de. Diese Angebote stammen nicht von der Jansen Kapitalanlagenkontor GmbH.

Ein Identitätsmissbrauch liegt laut Bafin vermutlich auch bei der Seite re-invest.capital vor. Und zwar zu Lasten der in Kopenhagen ansässigen RE Invest Asset Management ApS.

Auch vor falschen Stellenanzeigen machen Betrüger nicht Halt. Die Bafin warnt ausdrücklich davor, Jobs anzunehmen, bei denen es darum geht, Gelder entgegenzunehmen und diese an Dritte weiterzuleiten. Denn Privatpersonen, die Gelder entgegennehmen und an Dritte weiterleiten, können sich strafbar machen – und zwar, weil sie unerlaubt Zahlungsdienste betreiben. In diesem Fall soll angeblich die limeantz GmbH in Henstedt-Ulzburg solche Stellen ausgeschrieben haben – was aber nicht der Fall ist. Das Unternehmen hat entsprechende Stellenanzeigen nicht verfasst.

Betrug mit Aktien

Seit einiger Zeit häufen sich Meldungen über Betrugsversuche, bei denen Aktien bekannter Unternehmen angeboten werden. Die Käufer erhalten die Aktien jedoch nach Zahlung nicht, die Anbieter sind anschließend nicht mehr erreichbar. Für die Angebote fehlt in der Regel auch der Verkaufsprospekt, in einigen Fällen existieren die Aktien nicht einmal.

So warnt die Bafin vor Angeboten der DGS Europe/Development Group Singapore, Republik Singapur sowie Schweiz und deren Website dgs-europe.com. Es wird vorgetäuscht, dass Anleger hier Aktien der SpaceX (Space Exploration Technologies Corporation) sowie der OpenAI LLC kaufen können.

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